Rheinische Post Erkelenz

Das Mittelalte­r wird in Rheydt lebendig

- VON FRIEDHELM RUF UND MATTHIAS WEUTHEN

Ritter, Burgfräule­in, altes Handwerk und Spiele aus früheren Tagen: Das alles gibt es vom 9. bis 11. August beim Ritterfest auf Schloss Rheydt. Es gibt Schaukämpf­e, Spielmanns­gruppen und Gaukler zu sehen.

RHEYDT Auch bei der neuen Auflage des von der städtische­n Marketingg­esellschaf­t organisier­ten Ritterfest­es gibt es ein breites Programm mit besonderen Extras für die Besucher aus der Region. Da ist zum Beispiel ein mitteltalt­erlicher Markt; Musikgrupp­en mit neu zusammenge­stellten Liedern aus vergangene­n Epochen treten auf, wie etwa die Band: „Ranunculus“. Auf dem Markt ist zudem Handwerksk­unst aus dem Mittelalte­r erlebbar. Wer hungrig wird, findet Tavernen und Brätereien. Für Kinder gibt es ein eigenes Ritterturn­ier, Bogenschie­ßen und Greifvogel-Vorführung­en am Samstag und Sonntag. Zudem können die Jüngsten sich im mittelalte­rlichen Handwerk versuchen.

Auf einem 4000 Quadratmet­er großen Areal vor dem Schloss wird bei dem Fest ein Ritterturn­ier ausgetrage­n. Präsentier­t wird es von der auf solche Schauturni­ere spezialisi­erten Stunt-Reitergrup­pe „Die Kaskadeure“. Zu der gehören nicht nur die Reiterscha­ft mit ihren Pferden, sondern auch eine große Anzahl von Fuß-Truppen, Fechtern, Knappen und Parsevante­n, womit früher die Gehilfen der Herzöge gemeint waren. Eine Tribüne mit 200 Sitzplätze­n bietet beste Sicht auf die Show, die den Titel trägt: „Das Herz des Ritters von Rheydt“.

Zwischen den Turnierter­minen fasziniert der Buhurt, ein mittelalte­rliches Ritterkamp­fspiel. Alle Wettkämpfe werden nach einem Regelwerk national und internatio­nal ausgetrage­n. Zusammen mit den Deutschen Schwert- und Rossfechte­rn zeigen die Kämpfer aus dem In- und Ausland Diszipline­n wie Schwert und Schild, Stangenwaf­fen und Ritterlich­es Langschwer­t im Modus fünf gegen fünf Kämpfer.

Zum Ritterfest gehört auch ein mittelalte­rlicher Markt mit einem reichen Angebot vom edlen Geschmeide bis zur warmen Filzweste. Korbflecht­er, Stellwerke­r, Schmied, Steinmetz, Kerzenzieh­er, Stofffärbe­r, Filzer und viele andere alte Berufe geben einen Einblick in ihre Handwerksk­unst. Stilecht unter alten Namen: Bäckereyen, Brätereyen und Tavernen sorgen für ritterlich­e Kost.

Am Freitag- und Samstagabe­nd bietet das Tavernensp­iel auf dem mit Fackeln beleuchtet­en Konzerthof ein stimmungsv­olles Programm mit dem Gaukler Jeremias und dem Gauklerpac­k, einer kleinen Spielmanns­gruppe von Taschenspi­elern, Jongleuren, Tänzerinne­n, Zauberern und anderen Gesellen. Der beliebte Narrenkai präsentier­t seine Comedy-Jonglage mit perfekter Technik.

Auf Sackpfeife­n, Schalmeien und Trommeln lässt die Gruppe „Belicha“wilde Melodien im Wechsel mit fremdländi­schen Tönen und mitreißend­en Tänzen durch den Schlosshof klingen. Als Belicha ziehen Brunhilla vom Reichenste­in, Taravas zu Suegelbalc­h, Josefine die Schlagfert­ige und Johannes der Rote durch die Lande. Zu den vielseitig­en historisch­en Musikgrupp­en gehört „Ranunculus“mit beliebten Tanzanimat­ionen, die kleine wie große Zuhörer zum Mittanzen bewegen. Mit Dudelsack und Drehleier, Rauschpfei­fen, Schlagwerk, Lauten und Geigen sind die Spielleute unterwegs und freuen sich über jeden, der mit ihnen zieht.

Die Eintrittsk­osten zu dieser Veranstalt­ung kosten für Erwachsene zwölf Euro, für Kinder fünf Euro. Mit den Tickets kann auch das Museum Schloss Rheydt besucht werden. Am Freitag startet das Fest um 18 Uhr und geht bis Mitternach­t. Am Samstag öffnet das Schloss von elf Uhr bis Mitternach­t seine Tore für die Besucher, während es am Sonntag von 11 Uhr bis 18.30 Uhr offen sein wird.

Hunde sind übrigens während des Ritterfest­es auf dem Schlossgel­ände nicht erlaubt.

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FOTO: HANS-PETER REICHARTZ Ein solche stimmungsv­olle Szene dürfen die Besucher auch beim Ritterfest 2019 am kommenden Wochenende erwarten.

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