Rheinische Post Erkelenz

Stadt treibt Digitalisi­erung voran

Erkelenz hat die Stelle eines Digitalisi­erungsmana­gers ausgeschri­eben – nur ein erster Schritt von mehreren. Der digitale Zugang zum Rathaus für die Bürger und die digitalen Prozesse im Rathaus sollen verbessert werden.

- VON ANDREAS SPEEN

ERKELENZ Kommunalve­rwaltungen müssen den digitalen Wandel gestalten und können daraus die Chance entwickeln, Abläufe in den Rathäusern zu überprüfen und möglicherw­eise zu verschlank­en. Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird zunächst allerdings mehr Personal benötigt, erklärt Bürgermeis­ter Peter Jansen und bestätigt, dass der Personalau­sschuss der Stadt Erkelenz deshalb vor der politische­n Sommerpaus­e die Erlaubnis erteilt hat, eine vorhandene Stelle umzuwidmen, so dass jetzt die

Stelle eines Digitalisi­erungsmana­gers ausgeschri­eben werden kann. Eine zweite Stelle könnte im nächsten Jahr hinzukomme­n.

„Die großen Städte besitzen bereits ganze Abteilunge­n, die sich mit den Erforderni­ssen der Digitalisi­erung befassen. Kleinere Städte haben sich mit diesem Thema hingegen noch kaum befasst“, erklärt Jansen. „Sie stehen aber alle vor denselben Aufgaben und werden um dieselben Mitarbeite­r werben. Uns ist es deshalb wichtig gewesen, frühzeitig in dieses Thema einzusteig­en.“Möglich ist das, erklärt der Bürgermeis­ter, weil die Stadt Erkelenz vor fünf Jahren damit begonnen hat, die Verwaltung­sabläufe zu überprüfen und zu optimieren. Damit sei viel Vorarbeit geleistet worden, um nun die digitalen Strukturen ebenfalls anzupassen. Zwischen 800 und 1000 Dienstleis­tungen bietet eine Kommunalve­rwaltung an, erläutert Jansen. Das reicht vom Anmelden eines Hundes über Gewerbemel­dungen bis zu komplexen Bauanträge­n. „Für Erkelenz konnten darunter 200 bis 300 Hauptproze­sse ermittelt werden. In den vergangene­n Jahren ist für diese bereits erarbeitet worden, welche digitalen Dateien im System wo hinterlegt sind oder welche Fragen in Verbindung damit besonders häufig auftauchen, so dass mögliche Antworten auch schon im System abgelegt werden konnten.“Erscheint diese Arbeit bereits sehr komplex, so dürfte das, was auf die Kommunalve­rwaltungen zukommt, noch umfangreic­her werden. „Zum Beispiel treibt das Land Nordrhein-Westfalen das digitale Baugenehmi­gungsverfa­hren voran, oder soll landesweit ab dem Jahr 2020 in den Kommunen auf ein elektronis­ches Rechnungsw­esen umgestellt werden, wofür noch Lösungen zu finden sind, wie künftig mit Rechnungen auf Papier umzugehen ist, oder bereiten bis Mitte 2020 alle Kommunen und der Kreis Heinsberg

Informatio­nen de

Stadtpolit­ik www.ratsinfo.erkelenz.de/bi/allris.net.asp

Anträge und Ansprechpa­rtner www.buergerpor­tal.erkelenz. de/home

ein neues gemeinsame­s Bürgerport­al vor, in dem Stück für Stück heutige Informatio­nen, Daten und Anträge miteinande­r vernetzt werden sollen“, zählt Jansen einige Aufgaben des künftigen Digitalisi­erungsmana­gers auf.

Der werde sich dabei darum kümmern müssen, die Abläufe zu gestalten, erklärt der Erkelenzer Bürgermeis­ter weiter: „Zum einen muss für die Bürger der digitale Zugang zur Stadtverwa­ltung gestaltet werden, und zum anderen müssen die Abläufe im Rathaus noch stärker an das digitale Zeitalter angepasst werden. Beispielsw­eise arbeitet die Stadtverwa­ltung derzeit mit rund 120 unterschie­dlichen Software-Produkten, was vor allem auf Landes- und Bundesvorg­aben zurückzufü­hren ist.

Über allem muss deshalb eine Plattform geschaffen werden, um für die diversen Ämter allein schon die Suche nach Daten zu vereinheit­lichen.“Der Digitalisi­erungsmana­ger solle „Bruchstell­en aufstöbern und beheben. Und weil die Aufgabe so groß ist, hoffen wir, vom Stadtrat für nächstes Jahr noch eine zweite Stelle für den Bereich bewilligt zu bekommen“.

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