Tierschützer protestieren – Ferkelrennen abgesagt
KERKEN (kla) Mehr als 15 Jahre lang sorgte das Ferkelrennen für Gaudi beim Herbstfest in Nieukerk. Auch in diesem Oktober wollte der Werbering in der Ortschaft der Gemeinde Kerken (Kreis Kleve) die Schweinchen auf die Strecke schicken. Daraus wird nun aber nichts. Nach einem Protest der Tierschutzorganisation Peta haben die Verantwortlichen des Werberings das Konzept geändert. Statt der Ferkel werden nun Kinder auf Bobby-Cars gegeneinander antreten.
Durch ein Video vom Ferkelrennen im vergangenen Jahr, vermutlich durch einen örtlichen Tierschützer zugespielt, war Peta auf den Brauch bei dieser beliebten Freiluftveranstaltung aufmerksam geworden. Die in Stuttgart ansässige Organisation hatte daraufhin einen Brief an die Gemeinde Kerken geschickt und aus Gründen des Tierschutzes einen Verzicht auf das Ferkelrennen gefordert. Die Kommune ist aber nicht zuständig, sondern der Nieukerker Werbering als Organisator.
Der hatte bisher keine Bedenken, zumal auch das Kreisveterinäramt in all den Jahren keine Kritik an der Veranstaltung geübt und keine Auflagen zum Tierschutz gemacht hatte. Nach der Peta-Intervention kam es allerdings beim Werbering zu einer außerordentlichen Vorstandssitzung.
Und da wurde der Verzicht auf das angeprangerte Ferkelrennen beschlossen. Kinder aus der Gemeinde werden sich künftig auf Bobby-Cars Rennduelle liefern. Für eine spezielle Ausrüstung im Ferkel-Design will der Werbering noch sorgen.
Peta kommentierte die Abschaffung der tierischen Beteiligung erfreut. „Wir sind begeistert von der tierfreundlichen Entscheidung“, hieß es dort. Und auch bei Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking stößt die Neuerung auf Gegenliebe. „Ein Bobby-Car-Rennen ist ganz reizvoll und eine gute Alternative“, sagte der Rathaus-Chef.
„Ein Bobby-Car-Rennen ist ganz reizvoll und eine gute Alternative“
Dirk Möcking Bürgermeister von Kerken