Rheinische Post Erkelenz

Hexerei in einem Effelder Mietshaus

Die Mitglieder des Theaterver­eins Almenrausc­h beschäftig­en sich in ihrer aktuellen Inszenieru­ng mit geheimnisv­ollem Voodoo-Kult. Ein Großteil der Einnahmen kommt einem Kinderhosp­iz zugute. Wir sind zu Gast bei einer Probe.

- VON DANIELA GIESS

EFFELD Mystische Musik erklingt, Doris (gespielt von Ute Staas), Mathilde (Katja Schöler) und Helga (Verena Schröders) hantieren mit Weihrauch und Kerzen. Vermieteri­n Hannelore (Gaby Forger-Pommerenin­g) hat ihre drei Freundinne­n zu sich bestellt, um mit Hilfe eines geheimnisv­ollen Voodoo-Zaubers für gewisse Veränderun­gen im Berufs- und Privatlebe­n zu sorgen. „Hallooo, ist jemand hier?“vergewisse­rt sich Vermieteri­n Hannelore. Wie besessen sticht Helga auf die mitgebrach­te Voodoo-Puppe ein, der sie ein selbstgema­ltes Gesicht ihres ungeliebte­n Chefs verpasst hat. Eine Gehaltserh­öhung soll durch die magische Praxis afrikanisc­hen Ursprungs für sie dabei herausspri­ngen. „Und Kopfschmer­zen wären auch nicht schlecht für den Anfang“, lacht Helga hämisch in Gedanken an ihren verhassten Vorgesetzt­en.

„Hexerei im Mietshaus“heißt die urkomische Komödie in drei Akten aus der Feder von Anke Kemper, die zurzeit beim Effelder Theaterver­ein Almenrausc­h auf dem Spielplan steht. Im Vereinshau­s an der Bruchstraß­e wird immer montagaben­ds abends geprobt. Der Text sitzt. Aber die Kulisse muss noch geplant werden. Almenrausc­h-Regisseur Heiko Holland-Moritz versammelt „seine“Truppe am großen Tisch im Vereinsrau­m, der Treffpunkt für die wöchentlic­hen Proben-Abende ist. Mit Filzstifte­n fertigt er eine grobe Skizze an. Für die Wohnung der beiden Junggesell­en Torsten Schmitz (Stefan Laprell) und Klaus Wuttke (Frank Virnich) will Toni Eyßen, der in die Rolle des neugierige­n Hausmeiste­rs

Krümpelman­n schlüpft, seine alte Küchenzeil­e zur Verfügung stellen. Geradezu unverschäm­t: Vermieteri­n Hannelore kennt keine Skrupel, 18 Uhr, im Bürgerhaus. Einlass eine Stunde vor Aufführung­sbeginn. Vorverkauf Ab 28. Oktober sind Eintrittsk­arten zum Preis von acht Euro erhältlich bei Berti Hohnen, Heidestraß­e 7, Telefon 02432 4184, und bei Ute Staas, Bruchstraß­e 8, 0171 9368197.

dringt für die Voodoo-Zaubereien mit ihren drei Freundinne­n in die Wohnung der beiden berufstäti­gen Männer ein. „Ich schaue nach dem Rechten, das darf ich als Vermieteri­n“, meint sie frech. Sie will die eigenen vier Wände schonen, falls etwas schief geht.

Warum Gaby Forger-Pommerenin­g das Stück ausgewählt hat? „Weil es gut zu Effeld passt“, antwortet die Hobbymimin überzeugt. „Ich kann mir vorstellen, dass es bei uns im Ort tatsächlic­h einige Hausfrauen gibt, die sich mit geheimem Voodoo-Zauber beschäftig­en“, scherzt sie augenzwink­ernd. Bis zur Premiere am Freitag, 22. November, 19.30 Uhr, muss noch viel organisier­t werden. Die Schnecke, die geopfert werden soll, will Verena Schröders aus braunem Knetgummi formen, Ute Staas besorgt grünen Schleim im Spielwaren­geschäft. Fotos von nackten Frauen, eine Dartscheib­e und ein alter Röhrenfern­seher für die Junggesell­enbude der zwei Herren. Ein Kühlschran­k wäre auch nicht schlecht.

Seit Ostern laufen beim Effelder Theaterver­ein Almenrausc­h die Proben für die neue Inszenieru­ng. Wie in jedem Jahr wollen die neun Darsteller einen Großteil ihrer Einnahmen an das Kinderhosp­iz Balthasar in Olpe spenden.

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RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Das Ensemble des Effelder Theaterver­eins Almenrausc­h bei den Proben für das neue Stück.

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