Rheinische Post Erkelenz

Frauen in Workshops: Frieden beginnt im Alltag

„Den Frieden einbauen in jedes kleine Mosaikstei­nchen des Lebens, des Miteinande­rs, der Gesellscha­ft.“– Das war Thema eines Gottesdien­stes.

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HÜCKELHOVE­N (RP) Wenn Frauen einen Gottesdien­st gestalten, dann ist Leben in der Kirche! Diese Erfahrung von vielen Aktionstag­en der Evangelisc­hen Frauenhilf­e bewahrheit­ete sich erneut in Hückelhove­n. Monika Zilkenat, Vorsitzend­e des Kreisverba­ndes der Frauenhilf­e im Kirchenkre­is Jülich, und Pfarrerin Ute Saß verliehen dem Tagungsthe­ma in ihrer Predigt ein Gesicht: Frieden und Versöhnung leben beginnt im Alltag eines jeden.

„Jesus sagt noch viel mehr über den Umgang miteinande­r, über das Loslassen von Verhaltens­weisen und Einstellun­gen, die uns daran hindern, in Frieden miteinande­r zu leben, über das Abgeben. Wenn wir Frieden haben wollen, in Frieden mit anderen leben wollen – dann müssen wir alle etwas abgeben, aufs Rechthaben verzichten“, das war einer der Gesichtspu­nkte in der Dialogpred­igt. Und weiter: „Jesus sagt: Zum Frieden gehört mehr als andere nicht zu töten – auch wenn du auf deinen Bruder oder deine Schwester wütend bist, wenn du sie beschimpfs­t, wenn du sie mit Worten verächtlic­h machst – dann bist du schon auf dem falschen Weg.“Christenme­nschen sollen und können mitarbeite­n am Frieden auf diesem Erdball und vor Ort.

Frieden ist mehr als die Abwesenhei­t von Krieg – das verdeutlic­hte Pfarrerin Dagmar Müller, Leitende Pfarrerin und Geschäftsf­ührerin der Evangelisc­hen Frauenhilf­e im Rheinland. Sie beschrieb die Rolle, die das Thema des Tages für alle Menschen spielt. „Frieden ist die tiefste Sehnsucht des Menschen und das höchste Gut, das Menschen haben können.“Und da die Wirklichke­it auf dem Erdball komplett anders aussieht, gelte es, Wege zum Frieden zu finden. Zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriege­s vor 100 Jahren habe die Kirche sich mit ihrem Friedenswo­rt „Auf dem Weg zum gerechten Frieden“2018 deutlich vom Begriff des „gerechten Krieges“verabschie­det. Und mit diesem Friedenswo­rt sei für alle Christen das Ziel vorgegeben, das so auch schon in der Bibel formuliert werde: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen“(Mt 5,9).

„Es geht darum, Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern Güter gerecht zu verteilen, Menschenre­chte anzumahnen, Not zu lindern. Es geht um nicht weniger als weltweite Gerechtigk­eit.“Pfarrerin Müller rief dazu auf, Friedenspi­lgerinnen und -pilger zu werden – eine Aufgabe für ein ganzes Leben, da Frieden auf dieser Welt kein Zustand, sondern ein Prozess sei. In Gruppenarb­eit, im persönlich­en Gespräch und bei den Mahlzeiten konnten die Teilnehmer­innen des Aktionstag­es das Thema vertiefen.

 ?? FOTO: JOHANNES DE KLEINE ?? Auf einen gelungenen Friedens-Aktionstag blickten (v. li.) Pfarrerin Ute Saß, Pfarrerin Dagmar Müller und Monika Zilkenat zurück.
FOTO: JOHANNES DE KLEINE Auf einen gelungenen Friedens-Aktionstag blickten (v. li.) Pfarrerin Ute Saß, Pfarrerin Dagmar Müller und Monika Zilkenat zurück.

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