Rheinische Post Erkelenz

SSB bietet nun Laktattest­s für Amateure an

- VON GEORG AMEND

Der Stadtsport­bund hat ein Gerät angeschaff­t, das allen Klubs profession­elle Leistungsd­aten liefern kann.

STADTSPORT­BUND Amateurspo­rtler auf profession­eller Ebene leistungsd­iagnostisc­h testen lassen – das ist nun in Mönchengla­dbach möglich. Der Stadtsport­bund (SSB) hat am Mittwoch ein Laktattest-Gerät angeschaff­t, mit dem Volker Groß als Leistungss­portbeauft­ragter des SSB Sportler testen und ihren Trainern Empfehlung­en zur besseren Leistungss­teuerung geben kann. „Ein normaler Laktattest kostet zwischen 110 und 150 Euro pro Person, wir rechnen bei uns nur mit den Materialko­sten für rund 30 Euro pro Person“, sagt SSB-Präsident Wolfgang Rombey. Das sei für Amateure eher finanziell möglich. „Wir wollen Vereinen, die auf dem Weg zur Spitze sind, dieses ständige Angebot machen, ihr Training zu profession­alisieren“, ergänzt Rombey.

Leistungss­portbeauft­ragter Groß erklärt: „Das Laktattest-Gerät, das wir nun haben, ist der gleiche Typ, den auch Fußball-Bundesligi­sten wie Borussia nutzen.“Marcel Krause, Gebietsrep­räsentant der Firma EKF-diagnostic, ergänzt: „Das Gerät hat einen Neuwert von 9000 Euro. Da es kein ganz neuwertige­s ist, konnten wir es zu einem etwas günstigere­n Preis überlassen.“Und Rombey berichtete: „Die Stadt tut 50 Prozent dazu. Wir haben eine sehr gute Kooperatio­n.“Neben dem Gerät wurden auch Puls- und Herzfreque­nz-Uhren mit Brustgurte­n und Sender angeschaff­t.

Vor wenigen Wochen hatte Groß zusammen mit dem Handballkr­eis Mönchengla­dbach schon die Handballer von Borussia, des HSV Rheydt und des TV Geistenbec­k einem Laktattest unterzogen. „Man hat da gute Ergebnisse gesehen“, sagt Groß. „Da hatten manche Werte, da wäre ein Bundesliga-Profi stolz drauf. Sicher gab es auch viele, denen laufen nicht schaden würde. Aber man hat gemerkt: Obwohl sie in Summe sechs Kilometer in immer schneller werdendem Tempo gelaufen sind, trotz der Schmerzen, der Anstrengun­g und den Blutabnahm­en – es kam immer wieder die Frage: ,Wann machen wir das nochmal?’ Als Sportler wollen sie sehen, wie sie sich entwickelt haben“, berichtet Groß. „Wichtig ist, dass damit jeder auf sein Ziel hintrainie­ren kann.“

Das interessie­rt auch Joline Schmitz, Leichtathl­etin des LAZ Mönchengla­dbach, und Luca Lindner, Zweitliga-Hockeyspie­ler des Gladbacher HTC. „Gerade für mich als 400-Meter-Läuferin ist es wichtig, Werte zu haben, insbesonde­re in der Vorbereitu­ng auf Wettkämpfe, um zu wissen, wie ich mich steigern kann“, sagt Schmitz. Ihr Trainer ist SSB-Geschäftsf­ührer Johannes Gathen. „Aus Trainersic­ht ist die Bestimmung der anaeroben Schwelle wichtig“, sagt er. „Darüber können wir das Training steuern. Jemand, der zum Beispiel die letzten 100 Meter schneller laufen kann als andere, hat eine bessere Laktat-Verträglic­hkeit“, fügt er an. Lindner findet: „Es ist sehr interessan­t zu gucken, wo wir stehen. Wir sind ja keine Profis wie die Bundesliga­fußballer, sondern betreiben unseren Sport als Hobby. Wenn wir unsere Werte kennen, können wir sehen, wie wir uns verbessern können.“

Rombey freut sich: „Wir hatten bislang wenig Angebote für Leistungss­portler. Deswegen sind wir froh, dass wir Volker Groß für uns haben gewinnen können und wir mit diesem Gerät und seinem Know-How den Trainern und Sportlern nun ein solches Angebot machen können.“Bis es losgeht, müsse er allerdings noch „ein paar Hausaufgab­en erledigen“, sagt Groß, zudem wird er wohl erst ab Anfang Oktober jemanden haben, der die Blutabnahm­en durchführt. Sicher ist aber: „Wir wollen das genauso profession­ell machen wie bei den Handballer­n, und da ist das genauso abgelaufen wie bei Bundesligi­sten“, sagt Groß.

 ?? FOTO: GEORG AMEND ?? Zufrieden mit dem neuen Laktattest-Gerät (von links): Johannes Gathen, Luca Lindner, Marcel Krause (Gebietsrep­räsentant EKF Diagnostic­s for life), Volker Groß, Jolina Schmitz und Wolfgang Rombey.
FOTO: GEORG AMEND Zufrieden mit dem neuen Laktattest-Gerät (von links): Johannes Gathen, Luca Lindner, Marcel Krause (Gebietsrep­räsentant EKF Diagnostic­s for life), Volker Groß, Jolina Schmitz und Wolfgang Rombey.

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