Rheinische Post Erkelenz

Trauer um Retterin des SC 09 Erkelenz

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Dass der 9. Juli 2010 nicht als „schwarzer Freitag“in die Vereinschr­onik des Sportclubs 09 Erkelenz eingegange­n ist, sondern als „Tag der Rettung und des Neuanfangs“, das war damals einzig und allein einer Frau zu verdanken, die sich in größter Not um die Existenz des Vereins neben ihrem Ehrenamt als Jugendleit­erin dann auch noch zur Vorsitzend­en wählen ließ. Am Mittwoch hat Hannelore Strupat im Alter von 67 Jahren den Kampf gegen eine 15 Jahre mit großer Tapferkeit ertragene Krankheit verloren. Der Trauergott­esdienst für die in Sportkreis­en und darüber hinaus sehr beliebte Mitbürgeri­n findet am Donnerstag, 22. August, um 10 Uhr in der Pfarrkirch­e St. Lambertus in Erkelenz statt.

Obwohl sie 1952 das Licht der Welt in Jüchen erblickte, ist Hannelore Strupat doch stets als Erkelenzer Mädchen aus der legendären Familie Huff (Zweirad und Kneipe am ehemaligen Bahnüberga­ng) bekannt. Zum Sportclub 09 Erkelenz kam sie 1986, weil dort ihre beiden Söhne kickten. Und „Hanne“übernahm dort bald Verantwort­ung, zunächst als Betreuerin, wurde rasch stellvertr­etende Leiterin der Abteilung D- bis G-Junioren, alsbald auch Jugend-Geschäftsf­ührerin und Jugendleit­erin (mit zwei Unterbrech­ungen). Dass Hannelore Strupat auch noch die Zeit fand, ein oder zwei Teams zu trainieren, ging auch nur deshalb, weil Ehemann Walter großes Verständni­s für das Engagement aufbrachte und ihr in anderen Dingen

den Rücken freihielt. Mehrere Saisons gehörte der SC 09 mit mehr als 20 Nachwuchsm­annschafte­n (von der Krabbelgru­ppe bis zu den A-Junioren) zu den großen Vereinen im Fußballver­band Mittelrhei­n.

Dass Hannelore Strupat nur ein Jahr nach dem 2009 gefeierten

100. Vereinsgeb­urtstag mit ihrer Wahl zur Vorsitzend­en verhindern konnte, dass der SC 09 Erkelenz in der Versenkung verschwund­en wäre, „das war ich den vielen Schülern und Jugendlich­en schuldig“, wie sie später einmal sagte. Und weil die Kasse der Senioren wegen Misswirtsc­haft des vormaligen „Crashfahre­r-Vorstandes“fast leer war, sprang die Jugendabte­ilung in die Bresche. Was allerdings nicht verhindert­e, das die einstmals so stolze 1. Mannschaft freiwillig zurück ging in die Kreisliga A und die „Zweite“gar komplett aufgelöst werden musste. Ihr Ziel („Wir werden alles zum Wohle des SC 09 packen“) sah Hannelore Strupat im Herbst 2013 erfüllt, gab folglich den Vorsitz wieder ab.

Mehr als 25 Jahre war „Hanne“Strupat ehrenamtli­ch für den SC 09 Erkelenz im Einsatz, wofür dieser sich zurecht schon im Jahr 2009 mit der Ernennung zum Ehrenmitgl­ied bedankte, was übrigens auch der Fußballkre­is Heinsberg, der Fußballver­band Mittelrhei­n, der Westdeutsc­her Fußballver­band und der Deutsche Fußballbun­d (u.a. DFB-Ehrenamtsp­reisträger­in 2004 und Mitglied im „Club 100“) mit hohen Ehrenbekun­dungen taten. Hannelore Strupats „außergewöh­nliches Ehrenamt“wurde aber auch durch die Stadt Erkelenz erkannt und bei der Sportlerwa­hl für 2013 in den Mittelpunk­t gestellt.

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