Wenn die Festplatte ’ne Predigt raushaut
Fans der allseitigen Digitalisierung, aufgemerkt! Der neueste heiße Sch.. äh.. Trend ist gerade mal wieder in Japan erfunden worden. Der buddhistische Kodaiji Tempel im japanischen Kyoto hat sich für eine Million Dollar einen Roboter angeschafft. Das berichten jedenfalls die Kollegen der geschätzten South China Morning Post. Der Robot sieht ein bisschen aus wie das antiquierte Basismodell Mensch, heißt Kannon und soll ganz doll predigen – vor allem der jungen Generation, damit ein Besuch im Tempel so hip wird wie hierzulande das Abhängen auf der Gamescom. Sakra!
Nun mag man als abendländischer Digital-Depp einwenden, dass auch Franz von Assisi und Martin Luther schon ziemlich dolle Predigten von der Festplatte hauten und mit Followern teilten. Aber: Der japanische Powerprediger soll dank künstlicher Intelligenz und endloser Updates einmal universelle und endlose Weisheit erreichen. Bislang spuckt er Klugheiten aus wie: „Du klammerst Dich an Dein selbstsüchtiges Ich“und „Weltliche Begierden sind nichts als ein Geist verloren auf dem Ozean.“Klar, wenn man kein Ego und keine Begierden hat…
Aber die gute Nachricht ist: Wir in Mönchengladbach brauchen keine künstliche Intelligenz fürs Predigen. Bei unserem evangelischen Superintendenten beispielsweise kommt die Intelligenz aus voll organisch erzeugter Biomasse. Was auch der Name sagt: Dietrich – Dietrich Denker. Und das Beste: Er funktioniert auch ohne Strom. Banzai! Holger Hintzen