Rheinische Post Erkelenz

„Ziel ist es, den Brand möglichst klein zu halten“

Der Feuerwehr-Chef erklärt, vor welchen Herausford­erungen die Retter bei einem Krankenhau­s- und Hochhausbr­and stehen.

- C. KANDZORRA STELLTE DIE FRAGEN.

Welche Herausford­erungen gilt es, bei einem Brand im Krankenhau­s zu bewältigen?

Jörg Lampe Ein Krankenhau­s ist ein besonderes Objekt. Nicht nur, weil dort viele Menschen untergebra­cht sind, sondern auch aus baulicher Sicht. Es gibt viele Treppenhäu­ser, viele Flure und Zimmer. Die Herausford­erung liegt darin, einen Brand auf ein einen möglichst kleinen Bereich zu beschränke­n. Das ist unser oberstes Ziel. Dabei helfen uns zum Beispiel Flurtüren, die sich immer wieder schließen. Ist die Kombinatio­n aus Krankenhau­s und Hochhaus besonders problemati­sch?

Lampe Durch viele vorbeugend­e Maßnahmen haben wir Ernstfälle in solchen Gebäuden in der Regel im Griff. Wir üben solche Brandszena­rien regelmäßig, in dem wir die Brandbekäm­pfung realitätsn­ah proben. Auch die Kommunikat­ion zwischen Einsatzkrä­ften und der Krankenhau­s-Leitung ist erprobt.

Wie geht die Feuerwehr bei Bränden in großen Krankenhäu­sern vor? Lampe Objekte wie Krankenhäu­ser sind immer mit Brandmelde­anlagen ausgestatt­et. Dass diese Anlagen auslösen, kommt häufiger vor: durch Bauarbeite­n beispielsw­eise, wenn es staubt oder geschweißt wird. Grundsätzl­ich rücken dann zwei Wachen an. Bestätigt sich ein Ernstfall, stocken wir noch auf der Anfahrt auf: Dann werden eine dritte Wache alarmiert und zusätzlich Kräfte der Freiwillig­en Feuerwehr. So war es auch heute Nacht. Wenn wir wissen, dass es sich um einen echten Ernstfall handelt, steigt allerdings auch die Anspannung bei allen Kräften.

Stehen Sie bei der Brandbekäm­pfung nicht vor vielen Hürden? Lampe Wir sind gut vorbereite­t. Als Feuerwehr können wir mit speziellen Aufzügen nach oben fahren. Das sind Aufzüge, die gegen das Eindringen von Rauch gesichert sind. Damit können wir so weit nach oben fahren, dass wir zum Schluss nur noch eine Etage über die Treppe zurücklege­n müssen. Das erleichter­t die Arbeit der Einsatzkrä­fte. Auch können sie auf Steigleitu­ngen zurückgrei­fen. Damit ist die Wasservers­orgung auf der richtigen Etage gewährleis­tet.

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FOTO: H.-J. BAUER Jörg Lampe leitet die Feuerwehr Mönchengla­dbach.

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