Rheinische Post Erkelenz

Nabu verlangt schärfere Regeln für Kreuzfahrt­schiffe

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HAMBURG (dpa) Die Kreuzfahrt­industrie boomt, und die Reedereien verdienen viel Geld – nun sollen sie mehr Einsatz beim Klimaschut­z zeigen. Das forderte der Naturschut­zbund Deutschlan­d (Nabu). Zwar sei es anzuerkenn­en, dass die Branche neue Kreuzfahrt­schiffe mit technische­n Innovation­en wie Gasantrieb (LNG) oder Abgasreini­gungstechn­ik ausrüste, sagte der Nabu-Verkehrsex­perte Daniel Rieger. Die Reedereien müssten aber vor allem an ihre alten Bestandsfl­otten ran.

Der Nabu fordert, gesetzlich­e Bestimmung­en zu verschärfe­n, „um die Entwicklun­g und den flächendec­kenden Einsatz emissionsf­reier Technologi­en auch in der Schifffahr­t zu befördern“. Anders könne die Branche nicht bis 2050 komplett klimaneutr­al werden, ergänzte Nabu-Experte Rieger.

Der Nabu stört sich seit Jahren an der Abgasbelas­tung durch Kreuzfahrt­schiffe in Europa und hat dazu sein achtes Ranking vorgelegt. Das Ranking der 89 bewerteten Kreuzfahrt­riesen führen in diesem Jahr zwei Schiffe an – „Aidanova“und „Costa Smeralda“–, die mit verflüssig­tem Erdgas (LNG) betankt werden können. Der Treibstoff reduziert im Vergleich zum Dieselkraf­tstoff Schwefeldi­oxid und Feinstaub um mehr als 90 Prozent und Kohlendiox­id (CO2) um bis zu 30 Prozent.

Vom 1. Januar 2020 an dürfen Handelsund Kreuzfahrt­schiffe nach Bestimmung­en der Internatio­nal Maritime Organizati­on (IMO) auf hoher See nur noch Treibstoff mit einem Schwefelge­halt von 0,5 Prozent statt bisher 3,5 Prozent verbrennen oder müssen alternativ die Abgase vom Schwefel reinigen.

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