Container wegen wilden Mülls verlegt
Illegal entsorgter Hausmüll zieht Ratten an: Um das Problem in Großheide in den Griff zu bekommen, hat die Mags die Altpapier- und Altglascontainer dort verlegt. Aufkleber erklären jetzt in fünf Sprachen, was in Containern entsorgt werden darf.
MÖNCHENGLADBACH Wilder Müll an den Altglas- und Altpapiercontainern ist in Mönchengladbach ein großes Problem. Nun greift die zuständige Stadttochter Mags zu drastischen Maßnahmen: Der Container-Standort Großheide wurde aufgelöst. Grund ist die andauernde Verunreinigung, weil Unbekannte dort Sperrmüll und Restmüll entsorgt hatten. Daraus habe sich an der Stelle ein Rattenproblem entwickelt, wie Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen sagte: „Dass wir einen Containerstandort wegen Verunreinigungen tatsächlich verlegen, ist erst wenige Male vorgekommen“, sagte Peters-Dresen.
Die Container von Großheide wurden einige Hundert Meter weiter an dem bestehenden Standort an der Kärntner Straße aufgestellt. Dort bleiben sie nun auch vorerst, während am alten Standort nun die Rattenbekämpfung anlaufen soll. Am bisherigen Standort ist der Boden nicht asphaltiert, und die Container grenzen direkt an dichtes Gebüsch und ein Waldstück. Das haben Ratten gerne, und das macht die Rattenbekämpfung, für die die Stadt zuständig ist, etwas komplizierter. „Wir werden die Situation in den kommenden Monaten beobachten und dann entscheiden, ob die Container zurückkehren an den alten Standort“, sagte Anne Peters-Dresen und betonte: „So lange Müll, insbesondere Restmüll, in und an den Containern entsorgt wird gibt es auch ein Rattenproblem.“Auch wenn der neue Standort an der Kärntner Straße bei den „ehrlichen“Nutzern wegen der Nähe zur Fahrbahn, die auch von Bussen genutzt wird, nicht gut ankommt: Sie werden sich daran gewöhnen müssen.
Wilder Müll gehört an den insgesamt rund 140 Standorten für Papierund Glascontainer aber zum Standard. Jeder Standort wird mindestens einmal am Tag angefahren und von den Mitarbeitern der Mags und der Tochter GEM gereinigt, einige besonders problematische Standorte sogar mehrfach am Tag. Oftmals finden die Mitarbeiter ganze Berge von illegal entsorgtem Müll vor und entsorgen sie. Und trotzdem türmen sich wenige Stunden später Essensreste, Elektrogeräte oder andere ausrangierte Waren an den Stellen. Der Standort Egerstraße erreichte unter dem Stichwort „Gruby“im Internet bereits lokale Berühmtheit. Über Facebook wird regelmäßig sein Vermüllungsgrad veröffentlicht.
37 besonders problematische Standorte hat die Mags nun mit neuen Aufklebern ausgestattet, die darüber informieren, was in einem Alpapiercontainer entsorgt werden darf, eben nur Papier, Kartons und Pappe. Die neuen Schilder sind auf Deutsch, Bulgarisch, Arabisch, Türkisch und Englisch verfasst. Dazu gehören zum Beispiel die Container an der Egerstraße, an der Gracht, an der Monschauer- und Immelmannstraße. „Die GEM-Mitarbeiter beobachten nun, ob sich die Situation an den Containern ändert“, sagte Peters-Dresen. „Es ist durchaus denkbar, die Aufkleber an allen Containern im Stadtgebiet anzubringen.“
Außerdem observieren die Mülldetektive weiter regelmäßig Container, um Müllsünder zu erwischen. Bis Mitte des Jahres hatten die Fahnder der Mags bereits 1700 Einsätze zu verzeichen. In diesem Zeitraum haben die Mülldetektive 84 unrechtmäßige Entsorgungen beobachtet und entsprechende Verfahren eingeleitet. Und das kann für die Umweltsünder teuer werden. Schon die illegale Entsorgung von einer Tüte Restmüll kostet ab 100 Euro aufwärts, bei einer Kofferraumladung Sperrmüll sind es mindestens 600 Euro Bußgeld.
Eine Liste aller Container-Standorte gibt es im Internet unter mags.de/abfall-sperrmuell/papier.