Die Achter-Position schränkt ihn ein
Beim „Rheinischen Fußball-Gipfel“der Rheinischen Post hatte Simon Rolfes, Sportdirektor bei Bayer 04 Leverkusen, Denis Zakaria genannt, als er gefragt wurde, welchen Spieler von Borussia, Fortuna Düsseldorf oder dem 1. FC Köln er am liebsten in seinen Reihen hätte. Gegen Schalke hat der Schweizer gezeigt, warum er mittlerweile (nicht nur von Rolfes) so geschätzt wird. Auf der Sechs machte er eine richtig starke Partie – die ein Anstoß dafür sein sollte, Zakaria dauerhaft auf dieser Position einzusetzen.
Denn seine größten Stärken kann der 22-Jährige im defensiven Mittelfeld-Zentrum voll ausleben. Es gibt keinen anderen Spieler in der Liga, der mit seinen langen Schritten so durch die Spielfeld-Mitte
marschieren kann wie Zakaria, dafür braucht er aber den Anlauf von der Sechs aus. Dort ist er auch in der Defensivarbeit nicht auf eine Seite beschränkt, wie es Zakaria ist, wenn er auf der rechten oder linken Achter-Position agiert. Die schränkt ihn ein, auf der Sechs kann er sich läuferisch voll entfalten – wie viele Ballgewinne das zur Folge haben kann, hat das Schalke-Spiel gezeigt.
Der Schweizer ist die Ideal-Besetzung im Kader, wenn es darum geht, den Rose-Fußball bestmöglich umzusetzen. Der ist ausgelegt auf Ballgewinne und schnelle Offensiv-Aktionen. Beides bringt Zakaria mit. Wenn es hektisch wird, und das wird es wohl in vielen Spielen im neuen Rose-Stil, ist die Jugend und Athletik des 22-jährigen 1,91-Meter-Mannes vielleicht wichtiger als die Erfahrung, die seine Kontrahenten Tobias Strobl und Christoph Kramer haben.
Sie haben natürlich auch Vorzüge gegenüber Zakaria. Strobl ist mit seiner Ruhe in Defensivschlachten wie in Sandhausen vielleicht der richtigste Sechser der Borussen, Kramer eine Art Spielmacher in Partien, die Gladbach dominiert. Der 28-Jährige wäre aber auch eine sehr gute Alternative für die Achter-Position. Denn Kramer beherrscht das Pressing aus seiner Zeit in Leverkusen unter Roger Schmidt, er hat ein besseres Timing. Er könnte offensiver Balleroberer sein, Zakaria wäre derjenige, der dahinter abräumt.