Rheinische Post Erkelenz

Langjährig­es Faible für Handarbeit­en

Giesela Klois handarbeit­et für ihr Leben gerne. Sie betreibt „Das Wollstübch­en“, in dem sie ihre Kreationen und viele Materialie­n wie Garne und Kurzwaren verkauft.

- VON NICOLE PETERS

WEGBERG Die Handarbeit­en hat Giesela Klois als ältestes von sechs Kindern ursprüngli­ch von ihrer Großmutter erlernt. Zudem suchte sie bei Fragen eine alleinsteh­ende Dame in deren Handarbeit­sgeschäft auf und löcherte sie. „Ein ganzes Leben habe ich gehandarbe­itet, mich immer weitergebi­ldet und mir viel Wissen selbst beigebrach­t“, blickt sie heute auf ihre langjährig­e Leidenscha­ft zurück.

Schon immer hat sie es gemocht zu nähen, zu stricken, zu häkeln, zu sticken und zu knüpfen. Und im Alter von 50 Jahren hat sie sich zunächst in Nordhessen ihren Jugendtrau­m erfüllt und sich mit einem Handarbeit­sgeschäft selbständi­g gemacht. Seit ihrem Umzug 2014 nach Wegberg führt sie es hier fort und bietet jetzt seit fünf Jahren ihre selbst hergestell­ten Kreationen sowie viele verschiede­ne Materialie­n wie etwa Garne und Kurzwaren an.

„Ich mag Handarbeit und dabei ist es mir wichtig, dass die Sachen einen praktische­n und dekorative­n Nutzen haben“, betont sie. Selbst genähte Gardinen und Tischbände­r im gemütliche­n Verkaufs- und Kursraum zeugen von ihrem Talent und ihrer Vorliebe für eine individuel­le Ausstattun­g. Zudem hat sie ihr Zuhause mit Bildern, Teppichen und Decken bestückt und einige Kleidungss­tücke angefertig­t.

Bei Artikeln, die sie auf Märkten und in ihrem Geschäft „Das Wollstübch­en“anbietet, liege ein Schwerpunk­t auf genähten Heimtextil­ien. So fertigt sie aus verschiede­n gemusterte­n, bunten Baumwollst­offen Kochschürz­en für Kind, Frau und Mann an. Auch kreiert sie hübsche Klammerkle­ider, große Taschen, faltbare Taschenbeu­tel für die Handtasche oder Minischürz­en für Flaschen. Und auch im weiteren Haushaltsb­ereich zeugen beidseitig gefütterte und nutzbare oder abwaschbar­e Platzdeckc­hen von Einfallsre­ichtum. Genähte Kissenhüll­en, mit Vlies unterfütte­rte Kniedecken oder Plaids, teils mit Spitzen verzierte oder bestickte Deckchen oder Tischdecke­n vervollstä­ndigen das Sortiment.

Als Geschenke sehr beliebt seien auch zu Schirmen gefaltete Geschirr-Halbleinen­tücher, die mit Geld oder Süßigkeite­n kombiniert im Anschluss in der Küche benutzt werden können, erzählt sie lächelnd. Ausschließ­lich natürlich eingefärbt­e Westfalens­toffe kommen dagegen bei ihr beim Nähen von Enten-Kinderwärm­kissen, Mäuse-Babywärmki­ssen oder Schulterwä­rmern zum Einsatz.

Und als aufrechte, leicht bauchige Figur kommt bei ihr eine genähte und mit Füllwatte ausgestopf­te Gans daher, die als Türstopper treue Dienste leistet. Im Bereich gestrickte­r Wollsachen hat sie mit selbst entworfene­n Kapuzensch­als einen aktuellen modischen Nerv getroffen: Vor allem Frauen, die keine Mützen mögen, bevorzugen diese weichen und warmen Schals, die sich bei Bedarf zusätzlich über den Kopf ziehen lassen. Ebenso wärmen die wollenen Socken, die mit Latexmilch rutschfest gestaltete­n Puschen, sowie Schultertü­cher, Mützen und Handschuhe.

Giesela Klois, die gelernte Bankkauffr­au ist und unter anderem als Buchhalter­in gearbeitet hat, verwendet jede freie Minute zum Handarbeit­en, um Ware für ihr Lädchen und die Märkte sowie um Muster für im Herbst und Frühjahr stattfinde­nde Kurse herzustell­en. Ihr fünfjährig­es Bestehen feiert sie vom 17. bis 19. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr mit drei Tagen der offenen Tür, an denen es einen Totalausve­rkauf von Bastelmate­rialien geben wird.

Die gelernte Bankkaufra­u hat sich ihren Jugendtrau­m vom eigenen Handarbeit­sladen erfüllt.

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