Das ist der Fall Clemens Tönnies
Äußerungen Am 1. August 2019 kritisierte der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04 bei einem Vortrag in Paderborn die Erhebung von Steuern im Kampf gegen den Klimawandel und empfahl, Kraftwerke in Afrika zu finanzieren: „Dann würden die aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“
Reaktionen Tönnies entschuldigte sich für seine Aussagen. Unter anderem Bundesjustizministerin Christine Lambrecht, Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestags, und der Ex-Schalke-Profi Gerald Asamoah nannten die Äußerungen rassistisch. Sigmar Gabriel (SPD) und Wolfgang Kubicki (FDP) traten diesem Vorwurf entgegen.
Ehrenrat Der Ehrenrat des FC Schalke 04 nannte die Rassismus-Vorwürfe am 6. August „unbegründet“, warf Tönnies aber vor, gegen das Diskriminierungsverbot der Vereinssatzung verstoßen zu haben. Gegen Tönnies wurde eine dreimonatige Amtsniederlegung verhängt, die er selbst vorgeschlagen hatte.
Ethikkommission Die Ethikkommission hat sich am 16. August mit dem Fall beschäftigt, eine Entscheidung aber vertagt. dem Leid, das viele Polen im Zweiten Weltkrieg erlitten haben, gehört habe. Die Erfahrungen meiner elterlichen Familien in den letzten Kriegsmonaten und nach 1945 habe ich hingegen ausführlich erzählt bekommen. Zu den bewegendsten Momenten meiner Reise zählt der Besuch der evangelischen Kirche in Dzwierzuty, früher Mensguth. Für die kleine Gemeinde dort hatte ich ein Geschenk: einen in den Weltkriegs-Wirren verschollenen Abendmahlskelch, der vor einigen Monaten überraschend in einem Kölner Auktionshaus zur Versteigerung stand. Bis 1945 war er in den Gottesdiensten in Mensguth regelmäßig im Gebrauch. Das Abendmahl und dieser Kelch erinnern an Jesus Christus, den Friedensstifter. Christus nimmt uns in die Pflicht, Schritte des Friedens zu gehen, die Begegnung miteinander zu suchen. Der 1. September, an dem wir des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren gedenken, ist für mich mehr als ein Antikriegstag. Er ist ein Tag, an dem ich Jesus in besonderer Weise folge: Ich bin dabei, wenn die Gemeinden Rheydt am Niederrhein und Pasym in Polen via Skype gemeinsam Gottesdienst feiern.
Der rheinische Präses Manfred Rekowski schreibt hier an jedem vierten Samstag im Monat. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de