Rheinische Post Erkelenz

Bauern fahren bessere Ernte ein

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BERLIN (dpa) Die deutschen Bauern haben nach der extremen Dürre 2018 wieder eine etwas bessere Ernte eingefahre­n – vor allem im Osten gab es aber erneute Einbußen wegen Trockenhei­t. Insgesamt fällt die Getreideer­nte mit 45 Millionen Tonnen „leicht unterdurch­schnittlic­h“aus, wie Bauernpräs­ident Joachim Rukwied am Freitag sagte. Das war mehr als bei der regelrecht­en „Missernte“von 38 Millionen Tonnen im vergangene­n Jahr, lag aber unter dem Schnitt der Jahre 2013 bis 2017 von rund 48 Millionen Tonnen.

In NRW ist die Getreideer­nte besser ausgefalle­n als im vergangene­n Jahr. Das geht zumindest aus Zahlen hervor, die das Statistisc­he Landesamt kürzlich veröffentl­ichte. Die Landwirte konnten demnach in den Monaten Juni und Juli 3,84 Millionen Tonnen Weizen, Roggen, Gerste und andere Getreidear­ten einfahren. Das waren 8,7 Prozent mehr als im extrem trockenen Vorjahr. Die Angaben beruhen allerdings auf vorläufige­n Zahlen.

Ein Überblick über Ergebnisse nach Daten der Landesbaue­rnverbände: Getreide Bei Winterweiz­en als wichtigste­r Getreidear­t in Deutschlan­d kamen 23 Millionen Tonnen herein – fast neun Prozent weniger als im Schnitt von 2013 bis 2017. Auch bei Roggen fiel die bundesweit­e Erntemenge mit 3,3 Millionen Tonnen schlechter aus als in diesem Fünf-Jahres-Mittel, bei Gerste dagegen etwas besser.

Raps „Raps ist mittlerwei­le unser Sorgenkind“, sagte Rukwied. Und das fing schon vor der Ernte an. Da die Vorjahres-Dürre die Aussaat auf trockenen Böden erschwerte, schrumpfte die Anbaufläch­e deutlich. Auch deswegen sackte die Erntemenge auf 2,8 Millionen Tonnen ab und damit deutlich unter den Schnitt von 2013 bis 2017 mit 5,2 Millionen Tonnen.

Obst und Gemüse Bei Äpfeln zeichnet sich wieder eine gute Ernte von 912.000 Tonnen ab, auch wenn das hinter dem Spitzenerg­ebnis von 2018 mit 1,2 Millionen zurückblei­bt. Durch Hitze hätten manche Früchte Sonnenbran­d bekommen, so der Bauernverb­and. Beim Weinjahrga­ng 2019 zeichnet sich gute Qualität ab. diesem Fall von Grünen-Chef Robert Habeck, der stattdesse­n in der „Süddeutsch­en Zeitung“für die Einrichtun­g eines Bürgerfond­s plädierte, als private Altersvors­orge, zusätzlich zur gesetzlich­en Rente. Offen für alle Bürger, mit Investment­s „in sinnvolle Projekte zum Umbau der Wirtschaft“.

Und natürlich mit der Aussicht auf Gewinnzuwä­chse, damit der Sparer auch was davon hat. Die Idee Habecks, der auf Vorbilder wie den norwegisch­en Staatsfond­s verwies, stößt bei Experten auf Skepsis: „Das lebt mal wieder von der Idee, dass der Staat der bessere Geldanlege­r ist“, sagte der Bankprofes­sor Hans-Peter Burghof von der Uni Hohenheim unserer Redaktion. Damit ein solcher Fonds für den Privatanle­ger Vorteile habe, müsse der Staat das Ganze subvention­ieren und die Kosten für die Verwaltung übernehmen, mithin diese Kosten auch im Haushalt ansetzen. „Und das Risiko von Kursverlus­ten verbleibt trotzdem beim Anleger“, so Burghof.

Risiko? Wer sich den gern zitierten norwegisch­en Staatsfond­s ansieht, erkennt, dass Investoren hier auch nicht auf totale Sicherheit setzen können. Ein Teil davon verwaltet die Mittel der Sozialvers­icherung und soll die Beiträge daraus rentabel anlegen. Er investiert zu 60 Prozent in Aktien und 40 Prozent in verzinslic­he Wertpapier­e. Wo die aber keinen Ertrag bringen, sind die Gewinne aus Aktieninve­stments umso wichtiger. Und die sind nie sicher, auch wenn die Norweger in den vergangene­n Jahren den Deutschen Aktien-Index Preise Was sie gerade für ihre Produkte erzielen können, macht den Bauern zusätzlich­e Sorgen. Für eine Tonne Brotweizen sind derzeit zum Beispiel 160 Euro drin – nach fast 200 Euro vor einem Jahr um diese Zeit. Insgesamt sei nicht von Auswirkung­en der Ernte auf die Verbrauche­rpreise für Brot und Brötchen auszugehen. Klimawande­l und Preise machen vielen Höfen zu schaffen. Höfe in akuter Finanznot bekamen inzwischen 228 Millionen Euro Staatshilf­en. Den amtlichen Ernteberic­ht will das Landwirtsc­haftsminis­terium am Donnerstag vorlegen. in Sachen Performanc­e stets geschlagen haben.

Wen Habeck und Co. auf ihrer Seite haben: Clemens Fuest, Chef des Ifo-Instituts. Der Ökonom hat im April zusammen mit drei Autoren das Konzept eines deutschen Bürgerfond­s präsentier­t, bei dem der Staat dank seiner starken Bonität den Sparern bei der Vorsorge helfen soll. Nur: Fuests Modell beinhaltet die Annahme, dass der Staat dazu neue Schulden machen sollte, und das ist bekanntlic­h nicht gewollt.

Also bleibt zweifelhaf­t, ob ein Bürgerfond­s das Problem lösen könnte. Aktuell bleibt die Frage, ob sich Negativzin­sen überhaupt verbieten ließen und, wenn das möglich wäre, wie die Unternehme­n darauf reagieren würden. Nicht nur die Geldhäuser selbst laufen gegen die Ideen Sturm, auch Ökonomen raten dringend davon ab. Von einem Verstoß gegen die Regeln der Marktwirts­chaft und einer Gefährdung des Bankensyst­ems spricht Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaft­sforschung (DIW ), von „Effekthasc­herei vor den Landtagswa­hlen in Brandenbur­g und Sachsen“Max Herbst von der Finanzbera­tungsforma FMH. Auch Markus Demary vom Institut der deutschen Wirtschaft spricht von „rein pouplistis­chen Aussagen“. Dabei geht es nicht nur um juristisch­e, sondern auch um ökonomisch Fragen. Denn jede Bank, die möglicher Zinseinnah­men beraubt wird, dreht dann an der Gebührensc­hraube. Irgendwohe­r muss das Geld ja kommen.

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