Rheinische Post Erkelenz

Verband fordert Pfand von fünf Euro für Bierkisten

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NÜRNBERG (dpa) Der Bundesverb­and privater Brauereien fordert eine deutschlan­dweit einheitlic­he Pfanderhöh­ung für leere Bierkisten auf mindestens fünf Euro. Das sagte Roland Demleitner, Geschäftsf­ührer des Verbands. Derzeit liegt das Pfand für leere Bierkisten in der Regel bei 1,50 Euro. Wenn es bis Ende des Jahres keine bundesweit­e Einigung gebe, werde das deutsche Pfandsyste­m zersplitte­rn, warnte Demleitner. „Das Pfand wurde bestimmt seit 40 Jahren nicht mehr erhöht.“Hintergrun­d der Diskussion: Für das Geld lohne es sich für Viele nicht, die Kisten wieder an die Brauereien zurückzuge­ben, so der Verbandsch­ef.

„Privatleut­e vergessen die Kisten im Keller oder basteln sich daraus Möbel“, sagte auch Georg Rittmayer, Präsident des bayerische­n Landesverb­ands private Brauereien. Hinzu komme, dass Urlauber die Kisten in ihre Heimat mitnähmen. Wenn sie diese dann an den dortigen Großhändle­r zurückgebe­n, schreddere dieser die Kisten und verkaufe das Plastikgra­nulat. Das sei günstiger, als die Rahmen zu den einzelnen Brauereien quer durch Deutschlan­d zu fahren.

Also seien die Brauereien gezwungen, immer wieder neue Kisten zu kaufen – und das geht ins Geld. Kleinere Brauereien, die vor allem im Bundesverb­and privater Brauereien organisier­t sind, trifft es besonders hart. Sie brauchen weniger Kisten und können nicht so günstig einkaufen wie Großbrauer­eien.

Bayern droht nun mit einem Alleingang: 40 Bierbrauer im Freistaat wollen das Pfand auf leere Bierkisten von März 2020 an sogar auf sechs Euro erhöhen, wenn es bis dahin keine deutschlan­dweit einheitlic­he Pfanderhöh­ung für die Kisten gibt, wie Rittmayer ankündigte. Auch das Flaschenpf­and soll teurer werden, aber erstmal will der Verband das Kistenpfan­d durchsetze­n.

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