Rheinische Post Erkelenz

Spätes Glück für Titelkandi­dat Dortmund bei Aufsteiger Köln

Das hoch gewettete Team von Trainer Lucien Favre kommt schwer in Tritt. Erst in den letzten 20 Minuten drehen Sancho, Hakimi und Alcacer die Partie zum 3:1.

- VON HOLGER SCHMIDT UND MIRIAM SCHMIDT

KÖLN (dpa) Borussia Dortmund hat im Titelkampf der Fußball-Bundesliga Comeback-Mentalität bewiesen. Nach einer über weite Strecken schwachen Vorstellun­g gewannen die Dortmunder beim forschen Aufsteiger 1. FC Köln durch eine starke letzte halbe Stunde doch noch mit 3:1 (0:1) und feierten damit den zweiten Sieg. Wie beim 5:1 in der Vorwoche gegen den FC Augsburg und bei fünf Spielen in der Vorsaison machte der BVB dabei aus einem Rückstand noch einen Sieg.

Dortmund lag nach dem Tor von Kölns Dominick Drexler bis zur 70. Minute zurück. Dann glich der bis dahin maßlos enttäusche­nde Jadon Sancho aus, Achraf Hakimi und Paco Alcacer trafen noch zum Sieg. Den Kölnern, die wie versproche­n mutig und leidenscha­ftlich auftraten, droht nach dem 1:2 in Wolfsburg und den Aufgaben in Freiburg, gegen Mönchengla­dbach und beim FC Bayern München nun tatsächlic­h der von vielen befürchtet­e Fehlstart.

Dortmund hatte von Beginn an Probleme mit der frechen und mutigen Spielweise der Kölner. Der Tabellenfü­hrer hielt aber zumindest zu Beginn kämpferisc­h voll dagegen. Dem Aufsteiger gelang es, sich nicht das sonst so dominante Spiel des BVB aufzwingen zu lassen.

Und dem FC gelangen sogar die gefährlich­eren Offensiv-Vorstöße. Anthony Modeste rutschte an einer Hereingabe von Jhon Cordoba vorbei (17.), ein Schuss von Jonas Hector ging am Tor vorbei (18.). Dabei verloren die Kölner aber nie die defensive Ordnung und machten den Dortmunder­n so das Leben schwer. Ein Freistoß von Kapitän Marco Reus aus rund 25 Metern war noch die beste Chance des Favoriten (23.).

Nicht ganz unverdient war daher auch die Führung des Gastgebers. Nach einer Ecke konnte Drexler am langen Pfosten einköpfen – für ihn war es das erste Tor im zweiten Bundesliga-Spiel. Die Dortmunder taten sich gegen die disziplini­erte Kölner Defensive weiter schwer.

Auch nach dem Seitenwech­sel blieb das große Aufbäumen des BVB zunächst aus. Einen Schuss des bis dahin fast komplett abgetaucht­en Paco Alcacer parierte Köln-Keeper Timo Horn (56.). BVB-Trainer Lucien Favre brachte nun Hakimi und Zugang Julian Brandt – und es folgte prompt die bis dahin beste Chance des BVB. Nach feinem Steckpass von Brandt scheiterte Reus am stark parierende­n Horn (63.).

Die Dortmunder erhöhten nun den Druck und belohnten sich für ihre kurze Drangphase mit dem Ausgleich. Nach einer Ecke nutzte der bis dahin schwache Sancho eine Unaufmerks­amkeit in der FC-Defensive und traf vom Strafraume­ck zum 1:1. Dortmund war nun das dominante Team und drängte auf den Siegtreffe­r, der Hakimi gelang. Nach einer Flanke von Lukasz Piszczek köpfte der Marokkaner am zweiten Pfosten ein. In der Nachspielz­eit machte Alcacer dann endgültig alles klar.

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FOTO: DPA Vernagelt: Kölner Mauer gegen Marco Reus (links).

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