Der Roboterbus als Chance
Die WestVerkehr GmbH, die mit ihren Bussen den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPVN) im Kreis Heinsberg betreibt, hat in dieser Woche mit der eGO Mobile AG eine Innovationspartnerschaft geschlossen und wird damit zu einem Pionier auf dem Gebiet des autonomen Fahrens bei der Personenbeförderung. Die Idealvorstellung: Der selbstfahrende Minibus hält zur gewünschten Abfahrtszeit vor der Haustür und bringt den Fahrgast zum Zielort – automatisch und ohne Zeitverlust.
Mit dem eGo Mover möchte die WestVerkehr GmbH nach einer Testphase ab 2022 elektronische Kleinbusse einsetzen, die ohne Fahrer auskommen und ihre Passagiere problemlos von einem Ort zum anderen bringen. Der eGo Mover ist 4,94 Meter lang, hat zehn Sitz- und fünf Stehplätze und ist mit einem 150 kW (rund 204 PS) starken E-Antrieb bestückt. Er erreicht maximal 60 km/h und kann auf einer bis zu 200 Kilometer langen Strecke bis zu zehn Stunden pro Batterieladung unterwegs sein.
Erfreulich, dass die Testphase für das autonome Fahren im ÖPNV im Kreis Heinsberg eingeläutet wird. Gerade für den ländlichen Raum bietet der selbstfahrende Minibus eine große Chance. Heutzutage ist der ÖPNV im Kreis Heinsberg ausgedünnt. Viele Menschen auf dem Land sind auf ein eigenes Auto angewiesen, ob sie wollen oder nicht. Ein wesentlicher Kostenfaktor beim ÖPNV sind die Personalkosten, die sich durch autonomes Fahren deutlich reduzieren lassen.
Der erste Schritt auf dem Weg in die mobile Zukunft zeigt auch, dass die Autohersteller zwar selbstfahrende Autos testen, doch die Technik des autonomen Fahrens in größerem Stil nicht in Limousinen und Geländewagen, sondern mit selbstfahrenden Shuttlefahrzeugen wie dem eGO Mover auf die Straßen kommen wird.
michael.heckers @rheinische-post.de