Zu Besuch im blauen Bauwagen
Erst ertönt die typische Musik, dann wachsen gelbe Blumen aus dem Asphalt: Löwenzahn! Fast jedes Kind kennt die Sendung.
Die Ton-Fachfrau passt genau auf. Über ihre Kopfhörer hört sie, was die Schauspieler sagen. Sie stellt die Technik so ein, dass alles später im Fernsehen perfekt zu hören ist. Genau dort – im Fernsehen – wird dieser Moment nämlich später zu sehen sein. Denn gerade entsteht eine Folge „Löwenzahn“!
Fünf Schauspieler stehen für die Folge in dem typischen blauen Bauwagen vor der Kamera. Aber der Regisseur ist noch nicht ganz zufrieden. Er geht zu den Schauspielern. „Ich will Leben in der Bude haben!“, sagt er. Jetzt geht es los: „Ruhe bitte, wir drehen!“Der Regisseur sitzt draußen vor dem Bauwagen vor einem Bildschirm. Darauf kann er genau sehen, was gefilmt wird. Wenn der rote Punkt auf dem Bildschirm leuchtet, läuft die Kamera. 24 Minuten dauert
eine Folge von „Löwenzahn“. Dafür muss ein Team aus etwa 30 Leuten fünf Tage lang drehen. Jedes Gespräch und jede Handlung wird mehrmals gefilmt. Bevor gedreht wurde, haben sich Redakteure die Themen ausgedacht – häufig geht es um Umwelt, Technik oder Tiere. Autoren schreiben die Drehbücher. Darin steht, wer wann was sagt und was im Film passieren soll. Dann werden Schauspieler ausgesucht. Gedreht wird jedes Jahr von Mitte Mai bis Mitte August in Hennigsdorf bei Berlin. Der blaue Bauwagen steht dann dort auf einem Gartengrundstück. Nach den Drehmonaten kommt er in ein Lager, damit er nicht kaputtgeht.
Neben dem Bauwagen gehört natürlich auch Fritz Fuchs fest zu Löwenzahn dazu. Seit 13 Jahren wird er von Guido Hammesfahr gespielt. Etwa drei Monate pro Jahr ist der Schauspieler im Bauwagen – aber nur zum Dreh. Seinen Text lerne er ganz schnell zwischen den einzelnen Drehs, erzählt der Schauspieler. In zehn Minuten kann er drei DINA4-Seiten auswendig lernen. dpa