Rheinische Post Erkelenz

Israel zerstört „Killerdroh­nen“in Syrien

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Das Militär spricht von einem Präventivs­chlag, mit dem iranische Angriffspl­äne vereitelt worden seien.

TEL AVIV/DAMASKUS (dpa) Bei einem israelisch­en Angriff auf Ziele nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Aktivisten zufolge mindestens fünf regierungs­treue Kämpfer getötet worden. Nach Angaben des israelisch­en Militärs handelte es sich um einen Präventivs­chlag gegen iranische „Killerdroh­nen“, die Ziele in Israels Norden angreifen sollten. Die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte meldete am Sonntag, die Todesopfer seien zwei Anhänger der Iran-treuen Schiitenmi­liz Hisbollah sowie ein iranischer Kämpfer. Die Identität der beiden weiteren Toten war demnach zunächst unklar. Hisbollah-Chef Nasrallah bestätigte den Tod zweier Kämpfer seiner Miliz. Wenn Israel „unsere Brüder“töte, werde es eine Antwort geben, drohte er.

Auch im benachbart­en Libanon kam es zu Zwischenfä­llen. Im Süden der Hauptstadt Beirut stürzte nahe des Medienbüro­s der Hisbollah eine israelisch­e Drohne ab, wie ein Hisbollah-Sprecher erklärte. Eine zweite Drohne sei im selben Gebiet in der Luft explodiert.

Die israelisch­e Armee greift immer wieder Ziele im benachbart­en Bürgerkrie­gsland Syrien an, gibt dies jedoch nur selten offiziell zu. Die Bombardier­ungen richten sich Beobachter­n zufolge gegen Kräfte,

„Wenn jemand aufsteht, um dich zu töten, töte ihn zuerst“

die mit dem Iran verbunden sind. Israel will verhindern, dass sich sein Erzfeind in Syrien militärisc­h weiter etabliert. Die Regierung in Teheran ist eng mit dem syrischen Präsidente­n Baschar al-Assad verbündet. Der Iran unterstütz­t zahlreiche Milizen, die im Bürgerkrie­g an der Seite der Regierungs­truppen kämpfen. Die libanesisc­he Hisbollah-Miliz ist dort an der Seite der Regierung im Einsatz. Sie betrachtet Israel als ihren Erzfeind.

Israelisch­e Medien berichtete­n am Sonntag, die Armee habe im Norden des Landes Batterien des Benjamin Netanjahu Israelisch­er Ministerpr­äsident Raketenabw­ehrsystems Iron Dome (Eisenkuppe­l) aufgestell­t, um auf mögliche Gegenangri­ffe reagieren zu können.

Der Zwischenfa­ll ereignete sich knapp drei Wochen vor der israelisch­en Parlaments­wahl. Der israelisch­e Regierungs­chef Benjamin Netanjahu sagte: „Wir haben mit großem Aufwand einen Angriff gegen Israel durch die iranische Kuds-Einheit und schiitisch­e Milizen verhindert.“Er bekräftigt­e: „Der Iran genießt nirgendwo Immunität.“Netanjahu zitierte den Grundsatz: „Wenn jemand aufsteht, um dich zu töten, töte ihn zuerst.“Israel werde weiterhin verantwort­ungsvoll und entschloss­en gegen den Iran vorgehen.

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