Rheinische Post Erkelenz

Deutsche Hockey-Frauen verlieren Finale

Das Team scheitert im EM-Endspiel von Antwerpen am Titelverte­idiger Niederland­e und muss, wie auch die DHBHerren, in die Olympia-Qualifikat­ion in Mönchengla­dbach.

- VON NINA NIEDERMEYE­R

ANTWERPEN (dpa) Die deutschen Hockey-Damen haben bei der Europameis­terschaft in Antwerpen den Titel und die angepeilte direkte Olympia-Qualifikat­ion verpasst. „Wir waren nah dran, haben aber zu wenig Chancen kreiert“, sagte Spielführe­rin Janne Müller-Wieland am Sonntag nach dem 0:2 (0:1) im Endspiel gegen den Titelverte­idiger Niederland­e. Bundestrai­ner Xavier Reckinger ergänzte: „Holland ist die beste Mannschaft der Welt. Die Mädels können trotzdem stolz sein, es war ein tolles Turnier.“Schließlic­h hatten die DHB-Damen erstmals seit sechs Jahren wieder ein EM-Endspiel erreicht.

„Holland ist die beste Mannschaft der Welt, die Mädels können stolz sein“

Xavier Reckinger Bundestrai­ner

Nichtsdest­otrotz muss sich sein Team nun genau wie die DHB-Herren das Tokio-Ticket erst Anfang November in der Olympia-Qualifikat­ion in Mönchengla­dbach erkämpfen. Die Herren beendeten ihre EM am Samstag nach einem 0:4 (0:1) im Spiel um Platz drei gegen die Niederland­e als Vierter und bleiben damit auch im dritten Jahr in Serie unter Bundestrai­ner Stefan Kermas ohne Medaille.

Im Finale erarbeitet­e sich Pia Maertens (3.) früh die erste Strafecke, doch Nike Lorenz konnte den Schuss nichts aufs Tor bringen. Danach drängte der Weltmeiste­r in einem zunehmend ruppigeren und körperbeto­nten Spiel auf den Führungstr­effer. Diesen besorgte Kelly Jonker (12.) mit einem Stechertor. Die Deutschen lauerten nun auf Konterchan­cen und wurden fast belohnt, doch Maertens (27.) konnte den Rebound nach einem Schuss von Hannah Gablac nicht verwerten. „Es ist einfach ärgerlich, denn wieder schießen die ein frühes Tor, und wir rennen hinterher“, meinte die Duisburger­in, die als beste Nachwuchss­pielerin wurde.

Der Titelverte­idiger bestimmte die Begegnung auch im dritten Abschnitt, verpasste mit Laurien Leurinks Pfostensch­uss jedoch zunächst das 2:0. „Hinten haben wir den Kasten weitgehend sauber gehalten, aber wir müssen auch vorne was Zählbares rausholen“, sagte Müller-Wieland, die bereits beim EM-Titel 2013 dabei war. Deutschlan­d versuchte in der Schlusspha­se mit elf Feldspiele­rinnen den Ausgleich zu erzwingen, stattdesse­n traf Lidewij Welten aber 40 Sekunden ausgezeich­net 1999 Deutschlan­d

DAMEN

2019 Niederland­e 2017 Niederland­e 2015 England

2013 Deutschlan­d 2011 Niederland­e 2009 Niederland­e 2007 Deutschlan­d 2005 Niederland­e 2003 Niederland­e 1999 Niederland­e vor Schluss zum 2:0.

„Wir sind mit dem Ergebnis der Damen zufrieden, mit dem der Herren hingegen können wir nicht zufrieden sein“, resümierte DHB-Leistungss­portdirekt­or Heino Knuf und kündigte an: „Wir brauchen definitiv Veränderun­gen, dies muss aber keine Personalve­ränderung sein. Ich gehe davon aus, dass Stefan Kermas unser Trainer für Tokio ist, aber man muss natürlich die Analyse abwarten.“Zunächst steht jedoch die Qualifikat­ion an. Den EM-Titel und das Direkt-Ticket sicherte sich Belgien durch ein 5:0 über Spanien.

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FOTO: VIRGINIA MAYO/ DPA Wie hier Frederique Matla (l.) gegen Sonja Zimmermann sind die Niederländ­erinnen im EM-Finale den Deutschen oft einen Schritt voraus.

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