Familienunternehmen verdienen besonders gut
MÜNCHEN (rky) Anleger, die ihr Geld bei von Familien dominierten Aktiengesellschaften unterbringen, erhalten oft eine höhere Rendite als andere Anleger. Dies ist Ergebnis einer bisher unveröffentlichten Studie der Stiftung Familienunternehmen. Erstellt wurde die Untersuchung vom Center for Entrepreneurial and Financial Studies an der Technischen Universität München, das unter anderem von Ann-Kristin Achleitner geleitet wird.
Laut der Studie erwirtschafteten von Familien stark beeinflusste Unternehmen an der Börse zwischen 2009 und Ende 2018 im Schnitt eine jährliche Rendite von 23,2 Prozent, wenn man Kurssteigerung und ausgeschüttete Dividende addiert. Nicht-Familienunternehmen erwirtschafteten dagegen nur 15,2 Prozent Rendite im Schnitt pro Jahr. Das ist ebenfalls hervorragend, wenn man den Wert mit den extrem niedrigen Zinsen auf Spareinlagen vergleicht.
Rund 40 Prozent der in Deutschland börsennotierten Unternehmen stuft die Untersuchung als Familienunternehmen im weiteren Sinn ein, vor zehn Jahren waren es 44 Prozent. Bei diesen Firmen hat die Gründerfamilie mehr als ein Viertel der Anteile oder bekleidet mindestens ein Mandat im Aufsichtsrat oder im Vorstand.
Der bekannteste Familienkonzern aus NRW an der Börse dürfte Henkel aus Düsseldorf sein. Der bundesweit bekannteste von einem Clan beherrschte Konzern ist wohl BMW, auch Zalando, Hornbach oder Sixt gelten als Familienfirmen.
Famlienunternehmen verzeichnen auch ein höheres Wachstum bei Umsatz und Beschäftigung als andere Unternehmen, so die Studie. Beispielsweise wächst die Beschäftigung bei Familienfirmen im Schnitt um sechs Prozent. Bei anderen Unternehmen sind es nur drei Prozent.