4:0 – Beecks Sturmduo „Kleesani“überragt
Mittelrheinliga: FC feiert in Frechen einen klasse Auftakt. Hasani (3) und Kleefisch treffen und machen sieben von acht Scorerpunkten.
FRECHEN Zusammen 21 Tore hatten Shpend Hasani und Marc Kleefisch in den 14 Vorbereitungsspielen für den FC Wegberg-Beeck erzielt – macht genau 1,5 im Schnitt. Beim Meisterschaftsauftakt bei der SpVg Frechen war Beecks Sturmduo noch weit besser buchstäblich in Schuss: Die Kleeblätter siegten 4:0 – mit lauter Treffern dieser beiden. Hasani traf dabei dreimal, Kleefisch einmal.
Ebenso bemerkenswert: Das Duo legte sich die Tore bis auf eine Ausnahme auch noch gegenseitig auf, verzeichnete so zusätzlich auch noch drei Assists und kam damit insgesamt auf sieben Scorerpunkte – „Kleesani“war zum Auftakt also eindeutig der Matchwinner. Und da Beeck den Gastgebern umgekehrt nur eine echte Torchance gestattete, stand unter dem Strich ein völlig souveräner Auftaktsieg, der dem FC gleich auch die Tabellenführung bescherte.
„Wir haben in der ersten Halbzeit sehr effektiv gespielt, gegen anfangs aggressive Frechener nur eine Großchance zugelassen und am Ende das Ganze souverän runtergespielt“, fasste Beecks Coach Michael Burlet den – eben abgesehen von der Anfangsphase – recht einseitigen Kick zusammen.
Im Mittelfeld ließ Burlet mit Raute spielen – und hatte bei der Wahl des Sechsers zwangsläufig eine knifflige Entscheidung zu treffen: Sebastian Wilms oder Armand Drevina? Beide sind seit Jahren etablierte Stammspieler, beide auf der Position vor der Abwehr zuhause – doch im System mit Raute ist nun mal da nur ein Platz zu vergeben. Burlet entschied sich für Drevina – nicht zuletzt, da Wilms berufsbedingt die vergangene Woche nicht trainieren konnte. „Das war sicher ein Härtefall“, merkte Burlet dazu an. Davon hatte er auch noch einen zweiten: Routinier Stefan Thelen oder Norman Post (einer der Gewinner der Vorbereitung) links in der Kette? Hier gab er Thelen den Vorzug. Von Anpfiff weg des guten Schiris Marvin Koll (Düren) entwickelte sich ein munteres Spiel. Die erste größere Chance hatte nach einer schnellen Kombination André Mandt, scheiterte aber an Frechens neuem Keeper Tobias Kraus, in Beeck aus seiner recht kurzen Zeit beim FC bestens bekannt (6.). Drei Minuten später leistete sich Kraus freilich einen dicken Bock: Er ließ sich von Kleefisch den Ball abjagen, der legte zurück auf Hasani – der traf zur Führung (9.). Zwei Minuten später ließ sich Beeck bei einem Diagonalball einmal überraschen, doch Marcus Wilsdorf verzog freistehend.
Stattdessen erhöhte Kleefisch auf 2:0 – vorausgegangen war eine großartige Vorarbeit Hasanis, der den Ball auf engem Raum gekonnt verarbeitet und dann weitergeleitet hatte (30.). Kleefisch revanchierte sich seinerseits wieder in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, legte für Hasani auf, der aus dem Stand (!) mit bemerkenswerter Wucht den Ball unter die Latte nagelte (45.+2). Vier Minuten nach dem Wechsel erstarb bei den Gastgebern auch der letzte Funken Hoffnung: Einen schönen Pass Yannik Leersmachers veredelte Hasani zum 4:0 (49.).
Danach passierte nicht mehr viel, begnügte sich Beeck mit der Spielkontrolle. Was angesichts der extrem heißen Witterung auch völlig verständlich war – erst recht auf dem enorm aufgeheizten Frechener Kunstrasenplatz, der übrigens nicht mit Granulat, sondern mit Kork befüllt ist. Sollte Granulat in den nächsten Jahren also wirklich verboten werden, müssten sich die Frechener da keine Sorgen machen.
Mehr Sorgen hätte sich angesichts des Resultats da schon Frechens neuer Trainer Sven Demandt machen können. Doch der Ex-Profi blieb gelassen: „Nach dem 0:2 war klar, dass es für uns sehr schwierig werden würde – erst recht bei den Temperaturen. Und zu sehr ungünstigen Zeitpunkten haben wir dann die Treffer drei und vier kassiert –
einmal kurz vor, einmal direkt nach der Halbzeit. Danach ging nichts mehr, mussten wir eher aufpassen, nicht noch richtig unter die Räder zu kommen. Wenigstens das ist uns geglückt. Für uns war Beeck aber auch nicht der Maßstab. Wir müssen die Punkte gegen andere Teams holen. Wir werden uns jetzt mal kräftig schütteln, und dann geht’s weiter.“
Einen geglückten Einstand im Seniorenfußball feierte Beecks Nesthäkchen Tom Geerkens: „Es ist gut gelaufen – und klar, das erste Seniorenspiel war für mich etwas ganz Besonderes.“Zufrieden zeigte sich auch Kapitän Maurice Passage: „Nach dem 1:0 haben wir so gespielt, wie wir uns das auch vorstellen.“Weit weniger zufrieden zeigte sich Beecks Tross darüber, dass lange Zeit für das Team keine Kabine zur Verfügung stand. Burlet: „Darauf hat die Mannschaft dann aber die richtige Antwort gegeben.“
Beeck: Zabel – Passage, Hühne, Terzic, Thelen – Geerkens (61. Wilms), Drevina, Leersmacher (83. Lambertz), Mandt (67. Post) – Hasani, Kleefisch (74. Edson)