Rheinische Post Erkelenz

Sieben Tote bei Unglück auf Mallorca

Auf der Balearenin­sel sind ein Hubschraub­er und ein Leichtflug­zeug kollidiert. An Bord des Helikopter­s war eine vierköpfig­e Familie – wahrschein­lich aus Deutschlan­d.

- VON CAROLA FRENTZEN

PALMA (dpa) Alptraum-Unfall auf der liebsten Urlaubsins­el der Deutschen: Über Mallorca sind am Sonntag ein Ultraleich­tflugzeug und ein Hubschraub­er in der Luft zusammenge­stoßen – mit tödlichen Folgen. Das Unglück am frühen Nachmittag habe sieben Menschen das Leben gekostet, teilte die Regierung der Balearen am Abend über den Kurznachri­chtendiens­t Twitter mit.

Bei den fünf Insassen des Helikopter­s könne es sich „möglicherw­eise“um Deutsche handeln, schrieb das örtliche Ministeriu­m für öffentlich­e Verwaltung ebenfalls auf Twitter. Auch das spanische Fernsehen berichtete unter Berufung auf Quellen der Polizeitru­ppe Guardia Civil, einige der Opfer seien eventuell Deutsche.

An Bord des Hubschraub­ers waren laut Balearen-Regierung ein Paar mit seinen beiden Kindern und der Pilot. Zwei weitere Menschen hätten sich in dem Flugzeug befunden – vermutlich Spanier. Das Unglück hatte sich am frühen Nachmittag aus noch unbekannte­r Ursache nahe der Stadt Inca im Inneren der Balearenin­sel ereignet. Beide Fluggeräte gingen in Flammen auf.

Die deutsche Firma Rotorflug Helicopter­s bestätigte den tödlichen Absturz eines ihrer Hubschraub­er. „Die Unfallursa­che ist noch völlig unklar“, erklärte das Unternehme­n mit Hauptsitz in Friedrichs­dorf bei Frankfurt/Main in einer Pressemitt­eilung. „Das Luftfahrt-Bundesamt sowie das Bundesamt für Flugunfall­untersuchu­ng wurden bereits durch die Rotorflug informiert. Die Behörden nehmen die Ermittlung­en auf.“In Spanien seien „die örtlichen Behörden eingeschal­tet und haben die Unfallstel­le abgesperrt“, hieß es von der hessischen Luftfahrt-Firma.

Der spanische Ministerpr­äsident Pedro Sánchez schrieb auf Twitter: „Meine Solidaritä­t und mein Beileid für die Familien der Opfer dieses tragischen Unfalls.“Balearen-Präsidenti­n Francina Armengol erklärte: „Wir sind besorgt und entsetzt über den Unfall. Unsere Gedanken sind bei den Opfern.“Es habe oberste Priorität, zunächst die Toten zu identifizi­eren und ihren Angehörige­n beizustehe­n. Sie rief in der Region eine dreitägige Trauer aus.

Wrackteile des Helikopter­s lagen in der Nähe einer alten Landstraße. Das Kleinflugz­eug stürzte auf das Gelände einer Finca, wie Sebastià Oriol, Dezernent für Sicherheit der Gemeinde Inca, dem Lokalsende­r IB3 sagte. Nahe liegende Häuser seien nicht getroffen worden, so die Zeitung „Ultima Hora“. Unter den Bewohnern der Region herrsche Bestürzung, berichtete das „Diario de Mallorca“. Ein Mann berichtete von einem „schrecklic­hen Knall“. Augenzeuge­n seien mit eigenem Gerät zur Unglücksst­elle gelaufen und hätten begonnen, die Flammen zu löschen, bevor die Rettungsdi­enste eintrafen. Zur Unfallstel­le geeilte Ärzteteams hätten aber nichts mehr für die Verunglück­ten tun können.

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FOTO: UNCREDITED/INCENDIOS F.BALEARES/AP/DPA Dieses von der Balearen-Feuerwehr zur Verfügung gestellte Bild zeigt das Wrack des Flugzeugs bei Inca auf Mallorca.

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