Rheinische Post Erkelenz

Geehrt, weil er Menschen mit Heimat in Kontakt bringt

- VON ANDREAS SPEEN

Rheinlandt­aler für Günther Merkens vom Heimatvere­in der Erkelenzer Lande.

ERKELENZ Für seine Verdienste um den Heimatvere­in der Erkelenzer Lande ist Günther Merkens mit dem Rheinlandt­aler ausgezeich­net worden – und mit ihm die zahlreiche­n Ehrenamtli­chen, die sich in dessen Arbeitskre­isen engagieren, wie der Geehrte in seiner Feierstund­e betonte. Der Landschaft­sverband Rheinland hatte in das Alte Rathaus von Erkelenz eingeladen, um die Verdienste des 80-Jährigen als Vorsitzend­er des Vereins zu würdigen, ein Amt, das er seit dem Jahr 2004 ausübt. „Man kann sagen, dass der Heimatvere­in zu einem bedeutende­n Kulturträg­er der Stadt geworden ist“, erklärte an Merkens gewandt Karin Schmitt-Promny, die stellvertr­etende Vorsitzend­e der Landschaft­sversammlu­ng Rheinland.

Seit 1976 hat der Landschaft­sverband Rheinland mit dem Rheinlandt­aler mehr als 1300 Menschen geehrt, die sich um die rheinische Kultur verdient gemacht haben. Darunter sind überregion­al bekannte Namen wie Götz George, Hanns Dieter Hüsch und Loki Schmidt aber auch andere verdiente Personen aus dem Erkelenzer Land wie Heinz Küppers, Franz-Josef Breuer und Heinz Gerichhaus­en. Nun ist Günther Merkens hinzugekom­men – und mit ihm einer der größten Vereine der Stadt Erkelenz. „Mit dieser Auszeichnu­ng geht natürlich die Ehre an die Damen und Herren des Vorstandes sowie an die Arbeitskre­isleiter, die alle ebenfalls ehrenamtli­ch zum Wohle der Bürger im Erkelenzer Land arbeiten“, erklärte Günther Merkens. Dass dies nicht wenige Personen sind, ließ sich aus der Laudatio heraushöre­n, in der Karin Schmitt-Promny die Entwicklun­g des Heimatvere­ins der Erkelenzer Lande unter dem Geehrten als ein stetes Wachstum beschrieb.

Seit 2004 stieg die Mitglieder­zahl von 450 auf 1400, wurde das Angebot der Bildungsre­isen ausgebaut, die Schriftenr­eihe intensiver bedient, ein attraktive­s Vortragspr­ogramm etabliert, und vor allem wurden Kontakte geknüpft und zugunsten von Erkelenz genutzt. „Ein Beispiel für diese Kooperatio­nsprojekte ist der Kontakt zum Historisch­en Institut der Universitä­t Mannheim und Professor Hiram Kümper, über den der Verein die im Stadtarchi­v schlummern­de Baux-Chronik aus dem 16. Jahrhunder­t übersetzen und herausgebe­n lassen konnte“, hob Schmitt-Promny heraus und wies auf ein zweites Projekt hin, „das mich besonders beeindruck­t. Mit dem Virtuellen Museum der verlorenen Heimat hat Günther Merkens in den letzten Jahren ein Projekt ins Leben gerufen, welches weit über Erkelenz hinaus Beachtung findet. Und auch hier kam die Idee über gute Kontakte und ein Symposium mit Professor Helmut Brall-Tuchel von der Universitä­t Düsseldorf zustande.“

Dass Günther Merkens „viel für die Erkelenzer Gesellscha­ft geleistet hat“, würdigte ebenfalls Bürgermeis­ter Peter Jansen und meinte damit auch das Heimat erhaltende Engagement des Vereins. So wurden große Spenden gesammelt, als die Klais-Orgel 2013 aus Borschemic­h nach Erkelenz in die Lambertusk­irche kam und nach der tagebaubed­ingten Umsiedlung saniert werden musste oder als der Lambertitu­rm 2012/13 restaurier­t werden musste, um umfassende Schäden des Zweiten Weltkriegs zu beheben.

Dass sich der Erkelenzer Heimatvere­in der Veränderun­g stellt, will er auch im nächsten Jahr wieder unter Beweis stellen. Merkens kündigte an: „Das Thema Heimat wird heute in der Öffentlich­keit und selbst in der Politik breit und kontrovers diskutiert. Deshalb wird der Heimatvere­in sein Hundertjäh­riges im nächsten Jahr unter das Thema ,Heimat im Wandel’ stellen.“

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