Rheinische Post Erkelenz

Grüne fordern Gülleverzi­cht für Flächen der Stadt

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ERKELENZ (spe) Die Stadtratsf­raktion der Grünen stellt erneut den Antrag, dass die Stadt Erkelenz mit Landwirten, die städtische Flächen in Pacht nutzen, Gespräche über einen freiwillig­en Verzicht von Glyphosat führt. Ebenso sollen sich diese Pächter nach dem Willen der Grünen dazu verpflicht­en, auf denselben keine Gülle mehr auszubring­en und mindestens drei Meter breite Blühstreif­en anzulegen, damit sich Insekten ernähren können. „Ziel des Antrags ist nicht nur die tatsächlic­he Verbesseru­ng des Trinkwasse­rschutzes und der Artenvielf­alt. Damit soll auch ein Umdenken in der Landwirtsc­haft und in der chemischen Industrie in Gang gesetzt werden“, teilen die Fraktionss­precher Hans Josef Dederichs und Beate Schirrmeis­ter-Heinen in einer Presseerkl­ärung mit. Ein Ausgangspu­nkt ihres Antrags ist, dass „die Qualität des Grundwasse­rs durch Gülle beeinträch­tigt wird. Die Nitratwert­e in dem wichtigste­n Nahrungsmi­ttel steigen durch das übermäßige Düngen der Felder mit Gülle. Aktuell lehnt die Europäisch­e Union das deutsche Konzept zum Trinkwasse­rschutz als nicht ausreichen­d ab.“Laut Grünen liegen die Nitratwert­e auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz „mehr als dreimal so hoch“, wie es „die Werte in der Stadt Wegberg“sind, und gehören damit „zu den höchsten im Gebiet des Kreiswasse­rwerks Heinsberg“. Zweiter Ausgangspu­nkt des Antrags ist, dass „die Artenvielf­alt bedroht ist, auch bedingt durch den verbreitet­en Einsatz von Glyphosate­n und Herbiziden“.

Pächter, die nicht bereit sind, auf Gülle und glyphosath­altige Stoffe zu verzichten, sollen nach Beendigung des Pachtverhä­ltnisses von einer erneuten Pachtmögli­chkeit städtische­r Flächen für fünf Jahre ausgeschlo­ssen werden. Wahrschein­lich müsse es aber gar nicht so weit kommen, glauben Schirrmeis­ter-Heinen und Dederichs: „Gespräche mit Landwirten haben ergeben, dass ein Verzicht auf Glyphosate nicht schwerfäll­t, weil viele Landwirte mittelfris­tig mit dem Verbot dieser Stoffe rechnen. Auch die Einrichtun­g herbizidfr­eier Ackerrands­treifen stellt nach Angaben von Landwirten kein Problem dar, weil dadurch keine Ernteeinbu­ßen zu erwarten sind.“

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