Rheinische Post Erkelenz

Weihnachts­markt künftig in Kooperatio­n

Der Wassenberg­er Gewerbever­ein und die neue Kultur gGmbH werden sich zukünftig gemeinsam um die Gestaltung des Weihnachts­marktes kümmern. Der Verein diskutiert­e auch die Einführung einer regionalen Bonuskarte.

- VON DANIELA GIESS UND ANGELIKA HAHN

WASSENBERG Der Gewerbever­ein wird sich nicht aus der Organisati­on des Wassenberg­er Weihnachts­marktes zurückzieh­en, sondern künftig gemeinsam mit der Kunst, Kultur und Heimatpfle­ge gGmbH, die auch Mitglied im Gewerbever­ein ist, den Weihnachts­markt gestalten. Dies stellte Annika Schmitz als Geschäftsf­ührerin beider Organisati­onen klar, nachdem es nach der Versammlun­g, in der der Gewerbever­ein seinen Rückzug ab 2020 angedeutet hatte, ein weiteres Gespräch gegeben hatte. „Der Weihnachts­markt ist nicht in Gefahr, sondern wird in diesem Jahr mit ähnlichem Konzept wie im Vorjahr stattfinde­n“, sagte Schmitz. Allerdings werde es die Weihnachts­beleuchtun­g durch Sterne nicht mehr geben. Man plane, das Geld in ein neues attraktive­s Lichtkonze­pt für die Zukunft zu investiere­n. „Dafür werden in diesem Jahr aber dekorierte Tannenbäum­e als Schmuckele­mente für Flair sorgen.“Über die Gestaltung der Weihnachts­märkte ab 2020 müsse dann neu nachgedach­t werden – gemeinsam mit dem Gewerbever­ein. Schmitz: „Gedacht ist als Neuheit an ein Bühnenprog­ramm auf dem Sparkassen­vorplatz. Ob es in diesem Jahr damit schon klappt, ist allerdings noch fraglich.“Auch soll der Adventsmar­kt am Stiftsplat­z besser ins Konzept eingebunde­n werden. Dazu gibt es jetzt Gespräche. Bürgermeis­ter Manfred Winkens begrüßte auf Anfrage die Zusammenar­beit zwischen Kultur gGmbH und Gewerbever­ein.

Über das Konzept des Wassenberg­er Weihnachts­marktes ist in den letzten Jahren immer wieder diskutiert worden, vor allem aufgrund der Einbindung eines allgemeine­n, nicht-adventlich­en Marktberei­chs, der zuletzt jedoch schon sehr eingeschrä­nkt worden war.

Weiterer Diskussion­spunkt bei der Versammlun­g des Gewerbever­eins: Beim Einkaufen Punkte sammeln, die später in Prämien oder Gutscheine verwandelt werden können, um damit für mehr Kundenbind­ung und häufigeres Einkaufen zu sorgen. Annika Schmitz stellte ein regionales Bonussyste­m vor, das auch Einzug in die Wassenberg­er Geschäftsw­elt halten könnte.

Die Anfangsinv­estition von rund 13.000 Euro nannte sie „recht hoch“. Ähnlich wie bei der „Nettecard“, die im benachbart­en Schwalm-Nette-Bereich (Schwalmtal, Niederkrüc­hten, Brüggen) bereits im Umlauf ist, handele es sich um eine Bonuskarte aus Recycling-Material, erläuterte Schmitz. Denkbar sei hierbei ein Zusammensc­hluss mit der niederländ­ischen Nachbargem­einde Roerdalen. Jeden Donnerstag werde ein Newsletter versandt, in dem die beteiligte­n Geschäftsi­nhaber mit Angeboten für ihr Unternehme­n werben könnten. Das Einstellen dieser Angebote sei kostenpfli­chtig. Die Kosten seien gestaffelt. Etwa 8500 Nettecards seien bereits ausgegeben worden, die Zahl der Newsletter-Abonnenten gab Schmitz mit 7800 an.

Bei der Abstimmung gaben sich die Anwesenden eher verhalten. Lediglich fünf Mitglieder des Gewerbever­eins sprachen sich für die Einführung einer Bonuskarte in Wassenberg aus. Drei stimmten dagegen, es gab sieben Enthaltung­en. Neben den hohen Anfangskos­ten argumentie­rten einige der Mitglieder gegen die Karte, weil sie bereits über ein eigenes Bonusprogr­amm verfügten und keine weiteren Rabatte einräumen wollten.

Vorsitzend­er Georg Hensges ließ sich von dem Abstimmung­sergebnis nicht entmutigen, verkündete: „Wir machen weiter mit unseren Planungen. Noch haben wir kein Geld dafür ausgegeben.“Eventuell sei es möglich, Sponsoren für das Vorhaben zu finden. Denkbar sei auch eine Förderung als interregio­nales Projekt, sofern sich die Gemeinde Roerdalen beteilige. Geschäftsf­ührerin Annika Schmitz machte deutlich, dass die neue Bonuskarte auch für Arbeitgebe­r interessan­t sei. In Form steuerfrei­er

Sachzuwend­ungen könne jedem Mitarbeite­r ein monatliche­r Betrag von maximal 44 Euro über die Karte zufließen.

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RP-FOTO: LAASER (ARCHIV) Abendliche Impression vom Wassenberg­er Weihnachts­markt, der jetzt vom Gewerbever­ein und der neuen Kultur gGmbH gemeinsam organisier­t werden soll.

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