Weihnachtsmarkt künftig in Kooperation
Der Wassenberger Gewerbeverein und die neue Kultur gGmbH werden sich zukünftig gemeinsam um die Gestaltung des Weihnachtsmarktes kümmern. Der Verein diskutierte auch die Einführung einer regionalen Bonuskarte.
WASSENBERG Der Gewerbeverein wird sich nicht aus der Organisation des Wassenberger Weihnachtsmarktes zurückziehen, sondern künftig gemeinsam mit der Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH, die auch Mitglied im Gewerbeverein ist, den Weihnachtsmarkt gestalten. Dies stellte Annika Schmitz als Geschäftsführerin beider Organisationen klar, nachdem es nach der Versammlung, in der der Gewerbeverein seinen Rückzug ab 2020 angedeutet hatte, ein weiteres Gespräch gegeben hatte. „Der Weihnachtsmarkt ist nicht in Gefahr, sondern wird in diesem Jahr mit ähnlichem Konzept wie im Vorjahr stattfinden“, sagte Schmitz. Allerdings werde es die Weihnachtsbeleuchtung durch Sterne nicht mehr geben. Man plane, das Geld in ein neues attraktives Lichtkonzept für die Zukunft zu investieren. „Dafür werden in diesem Jahr aber dekorierte Tannenbäume als Schmuckelemente für Flair sorgen.“Über die Gestaltung der Weihnachtsmärkte ab 2020 müsse dann neu nachgedacht werden – gemeinsam mit dem Gewerbeverein. Schmitz: „Gedacht ist als Neuheit an ein Bühnenprogramm auf dem Sparkassenvorplatz. Ob es in diesem Jahr damit schon klappt, ist allerdings noch fraglich.“Auch soll der Adventsmarkt am Stiftsplatz besser ins Konzept eingebunden werden. Dazu gibt es jetzt Gespräche. Bürgermeister Manfred Winkens begrüßte auf Anfrage die Zusammenarbeit zwischen Kultur gGmbH und Gewerbeverein.
Über das Konzept des Wassenberger Weihnachtsmarktes ist in den letzten Jahren immer wieder diskutiert worden, vor allem aufgrund der Einbindung eines allgemeinen, nicht-adventlichen Marktbereichs, der zuletzt jedoch schon sehr eingeschränkt worden war.
Weiterer Diskussionspunkt bei der Versammlung des Gewerbevereins: Beim Einkaufen Punkte sammeln, die später in Prämien oder Gutscheine verwandelt werden können, um damit für mehr Kundenbindung und häufigeres Einkaufen zu sorgen. Annika Schmitz stellte ein regionales Bonussystem vor, das auch Einzug in die Wassenberger Geschäftswelt halten könnte.
Die Anfangsinvestition von rund 13.000 Euro nannte sie „recht hoch“. Ähnlich wie bei der „Nettecard“, die im benachbarten Schwalm-Nette-Bereich (Schwalmtal, Niederkrüchten, Brüggen) bereits im Umlauf ist, handele es sich um eine Bonuskarte aus Recycling-Material, erläuterte Schmitz. Denkbar sei hierbei ein Zusammenschluss mit der niederländischen Nachbargemeinde Roerdalen. Jeden Donnerstag werde ein Newsletter versandt, in dem die beteiligten Geschäftsinhaber mit Angeboten für ihr Unternehmen werben könnten. Das Einstellen dieser Angebote sei kostenpflichtig. Die Kosten seien gestaffelt. Etwa 8500 Nettecards seien bereits ausgegeben worden, die Zahl der Newsletter-Abonnenten gab Schmitz mit 7800 an.
Bei der Abstimmung gaben sich die Anwesenden eher verhalten. Lediglich fünf Mitglieder des Gewerbevereins sprachen sich für die Einführung einer Bonuskarte in Wassenberg aus. Drei stimmten dagegen, es gab sieben Enthaltungen. Neben den hohen Anfangskosten argumentierten einige der Mitglieder gegen die Karte, weil sie bereits über ein eigenes Bonusprogramm verfügten und keine weiteren Rabatte einräumen wollten.
Vorsitzender Georg Hensges ließ sich von dem Abstimmungsergebnis nicht entmutigen, verkündete: „Wir machen weiter mit unseren Planungen. Noch haben wir kein Geld dafür ausgegeben.“Eventuell sei es möglich, Sponsoren für das Vorhaben zu finden. Denkbar sei auch eine Förderung als interregionales Projekt, sofern sich die Gemeinde Roerdalen beteilige. Geschäftsführerin Annika Schmitz machte deutlich, dass die neue Bonuskarte auch für Arbeitgeber interessant sei. In Form steuerfreier
Sachzuwendungen könne jedem Mitarbeiter ein monatlicher Betrag von maximal 44 Euro über die Karte zufließen.