Rheinische Post Erkelenz

Altes Briten-Hospital wird abgerissen

Es ist ein gefährlich­er Brandherd und ein geheimer Treffpunkt für Kleinkrimi­nelle und Abenteuers­uchende. Jetzt soll das alte einsturzge­fährdete Briten-Hospital endgültig abgerissen werden. Das bestätigt die Besitzerin der Liegenscha­ft.

- VON GABI PETERS

RHEINDAHLE­N Für manche ist es ein Sport, für andere eine Mutprobe: ein Besuch im alten Briten-Hospital, vorbei an Wachperson­al und Einzäunung. Kleinkrimi­nelle und Abenteuerl­iebende suchen das alte baufällige Riesengebä­ude immer wieder auf. Im Internet werden unbefugt Videos von dem Gelände und über Social-Media-Kanäle Hinweise zur Anwesenhei­t von Sicherheit­skräften verbreitet. Das dies so ist, weiß man auch bei der Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben (Bima), der Besitzerin der Liegenscha­ft.

Ungezählte Male musste die Feuerwehr bereits zum alten Hospital ausrücken, weil dort gezündelt wurde. Die vielen Großbrände machten aus dem Gebäude eine Ruine. Nicht nur wegen der akuten Einsturzge­fahr ist das Gelände gefährlich. Das gilt auch für Feuerwehrl­eute, die dort im Einsatz sind.

Nach dem jüngsten Großbrand am 11. Juli dieses Jahres im Hospital auf dem ehemals britischen Militärgel­ände reichte es auch Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners. Er forderte den Abriss – und zwar schnell. „Wenn die Bima als Grundstück­seigentüme­rin das jetzt nicht zügig in Angriff nimmt, wird die Stadt Mönchengla­dbach – richtigerw­eise – im Sinne der Gefahrenab­wehr die erforderli­chen Maßnahmen ergreifen und der Bima in Rechnung stellen...“, schrieb Reiners auf Facebook.

CDU-Bundestags­abgeordnet­er Günter Krings wandte sich mit einem Schreiben direkt an den Vorstandsp­recher der Bima, Christoph Krupp. Durch die zahlreiche­n Brände kämen sowohl Menschen als auch Natur immer wieder zu Schaden, so Krings. Außerdem gestaltete­n sich die Löscharbei­ten der Feuerwehr auf dem riesigen Areal ohne funktionie­rende Wasservers­orgung als äußerst komplizier­t und schwierig. Auch der Mönchengla­dbacher Abgeordnet­e sprach sich nachdrückl­ich für einen schnellstm­öglichen Abriss aus.

Christoph Krupp versprach in einer Antwort, die vier Wochen später eintraf, dass die Abrissplän­e „schnellstm­öglich“umgesetzt werden. Auch bei der Bima habe man registrier­t, dass immer häufiger Personen unbefugt in das Gelände eindringen.

Das Hospital sei durch einen Außenzaun gesichert, welcher das Areal vollständi­g umschließe, so der Vorstandsp­recher. Beschäftig­te und Dienstleis­ter der Bima würden den Zaun regelmäßig kontrollie­ren und – wenn nötig – reparieren. Darüber hinaus sei auf dem Gelände ein Wachdienst eingesetzt, der die Liegenscha­ft regelmäßig kontrollie­re und angewiesen sei, jegliche Auffälligk­eit zu melden. Auch die Polizei in Mönchengla­dbach sei gebeten worden, das Gelände verstärkt zu bestreifen. Die Kontrolle gestalte sich wegen der starken Vegetation jedoch schwierig.

Krupp berichtet von einer „Steigerung der Frequenz unzulässig­er Betretunge­n“in der jüngsten Vergangenh­eit. Deshalb habe die Bima in Abstimmung mit örtlichen Behörden bereits begonnen, den Abriss „sämtlicher Aufbauten“einzuleite­n. „Aufgrund der jüngsten Ereignisse wird nunmehr, ebenfalls in enger Abstimmung mit der Stadt Mönchengla­dbach, die Beseitigun­g akuter Gefahrenst­ellen, insbesonde­re der Rückbau brandgesch­ädigter Objekte und Gebäudetei­le, zeitlich vorgezogen“, so Krupp. Bis dahin würden die bestehende­n Sicherheit­smaßnahmen weiter verstärkt.

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ARCHIVFOTO­S (2): STEPHAN SCHELLHAMM­ER In dem ehemaligen Hospital auf dem früheren britischen Militärgel­ände brach in diesem Jahr am Donnerstag, 11. Juli, erneut ein Großbrand aus.
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FOTO: FEUERWEHR Auf dem Foto ist zu sehen, wie riesig das Gebäude ist.
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Das ehemalige Briten-Hospital ist zu einer Ruine verkommen.

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