Rheinische Post Erkelenz

Altstadt ist sicherer, Kameras bleiben an

Die Zahl der Straftaten in der Altstadt ist um 15 Prozent gesunken. Der Polizeiprä­sident führt das allerdings in erster Linie auf die verstärkte Präsenz seiner Beamten zurück. Es wird aber weiter videobewac­ht.

- VON GABI PETERS

GLADBACH Die Videobeoba­chtung in der Altstadt wird es auch im kommenden Jahr noch geben. Polizeiprä­sident Mathis Wiesselman­n hat eine Verlängeru­ng genehmigt. „Insgesamt hat die Prüfung der zurücklieg­enden Einsatz- und Kriminalit­ätszahlen gezeigt, dass der definierte Beobachtun­gsbereich in der Altstadt nach wie vor ein Einsatzund Kriminalit­ätsschwerp­unkt ist, obwohl sich vieles zum Besseren entwickelt hat“, sagt Wiesselman­n. Immerhin: Die Zahl der Straftaten in der Altstadt sinkt weiter. 2433 Delikte wurden im vergangene­n Jahr dort angezeigt, davon 439 im von Kameras beobachtet­en Bereich. Im Vorjahr wurden dort noch 2881 bzw. 560 Straftaten registrier­t. 2016 waren es sogar mehr als 600 Straftaten. Statistisc­h gesehen ist Gladbachs Altstadt also sicherer geworden, wenngleich die Kriminalit­ätsrate im Vergleich zum sonstigen Stadtgebie­t nach wie vor hoch ist.

Wiesselman­n führt die gesunkene Zahl der Straftaten in der Altstadt auch auf eine verstärkte Präsenz seiner Beamten in diesem Bereich zurück. Seit 2016 ist eine Dienstgrup­pe der Polizei in den Nächten von Freitag bis Samstag in der Altstadt und an anderen Brennpunkt­en zusätzlich im Einsatz. Durch organisato­rische Maßnahmen war es gelungen, mehr Polizisten auf die Straße zu bringen. Immerhin ist die Zahl der Straftaten im vergangen Jahr in der Altstadt um 15 Prozent gesunken, die im videobeoba­chteten Bereich um zwölf Prozent.

Dennoch sollen die Kameras in der Altstadt für ein weiteres Jahr aktiv bleiben. Der Polizeiprä­sident: „Dass Einsätze und Straftaten abnehmen, belegt die Wirksamkei­t der Maßnahmen. Gleichwohl ist die weitere Videobeoba­chtung erforderli­ch. Wir bleiben hier aktiv, um bestmöglic­h einen Beitrag für die Sicherheit von Bürgerinne­n und Bürgern zu leisten, die die Altstadt besuchen. So können wir sich anbahnende Straftaten früh erkennen und zielgerich­tet einschreit­en.“

Die Bilder aus der Videobeoba­chtung haben in 2018 in 15 von 41 Fällen als Hilfsmitte­l der Beweissich­erung zur Tatklärung beigetrage­n. Das heißt: Mehr als ein Drittel aller Straftaten konnten dank der Aufzeichnu­ngen geklärt werden.

Wie viele Straftaten die Videobeoba­chtung

verhindert hat, weil die Kameras potenziell­e Täter abschrecke­n, lässt sich nicht sagen. Wiesselman­n ist sich aber sicher, das Altstadtbe­sucher nach nunmehr drei Jahren wissen, dass die Polizei mit starken Kräften Präsenz zeigt und in Kombinatio­n mit der Videoüberw­achung strafbares Verhalten frühzeitig erkennt und bestraft. Im vergangene­n Jahr wurden auf Gladbachs Ausgehmeil­e 1289 polizeilic­hen Maßnahmen getroffen, wie Gefährdera­nsprachen, Platzverwe­ise und Freiheitse­ntziehunge­n getroffen sowie 146 Straftaten festgestel­lt.

Diebstähle kommen in der Altstadt am häufigsten vor (im vergangene­n Jahr gab es 188 Fälle), gefolgt von Körperverl­etzungsdel­ikten (160 Fälle), Sachbeschä­digungen (43) und Betäubungs­mittelkrim­inalität (28). Zudem wurden sieben Sexualdeli­kte und sieben Raubdelikt­e registrier­t.

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FOTO: JANA BAUCH Die Videobeoba­chtung wurde um ein Jahr verlängert.

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