Rheinische Post Erkelenz

Neues Mühlrad in Birgelen mit der Öffentlich­keit gefeiert

- VON DANIELA GIESS

BIRGELEN Der Mühlenplat­z als Treffpunkt zum Feiern: Das neue Mühlrad, von rund 20 bis 30 freiwillig­en Helfern aus dem Ort in ehrenamtli­cher Arbeit errichtet, ist am Wochenende offiziell der Öffentlich­keit übergeben worden. Es ersetzt den maroden Wasserkraf­tantrieb aus dem Jahr 1990, wie Steffen Jöris erläuterte. Die alte Mühle aus dem Jahr 1810 im Besitz seiner Großeltern steht schon lange nicht mehr. 1987 wurde der Hof abgerissen – Bergschäde­n als Folgen des Kohleabbau­s der heute stillgeleg­ten Zeche Sophia-Jacoba hatten das Anwesen um etwa eineinhalb Meter abgesenkt.

Im Abstand von drei Jahren soll es in Birgelen jetzt ein großes Mühlenfest auf dem Mühlenplat­z geben. Das Nachbarsch­aftstreffe­n soll in jedem Jahr stattfinde­n. „Jeder bringt etwas mit“, erklärte Jöris. Grillspezi­alitäten, Salate, Obstkuchen mit dem Wassenberg­er Sämling (Pfirsich) und gekühltes Flaschenbi­er fanden schnell ihre Abnehmer. Für einen stimmungsv­ollen Rahmen sorgte das Bläsercorp­s aus dem niederländ­ischen Vlodrop. Schon im Juli war das neue Mühlrad fertiggest­ellt worden. Tatkräftig­e Unterstütz­ung hatten die engagierte­n Birgelener bei Steffen Jöris‘ Cousin Philipp Jansen, Inhaber des Heinsberge­r Unternehme­ns Metallbau Jansen, gefunden. Er übernahm die gesamten Zuschneide­arbeiten sowie den Einbau des Mühlrads. Das alte Mühlenwapp­en aus dem Jahr 1533 erinnert an die Geschichte des Rads und des großen Anwesens.

Dorfchroni­st Franz-Josef Breuer erinnerte sich gut an die vergangene Zeit, als das Mühlrad noch in Betrieb war und er als kleiner Junge dem Müller bei der Arbeit zuschauen durfte. Der 88-Jährige hat immer in Birgelen gelebt, sammelt alte Fotos und historisch­e Dokumente über die Ortsgeschi­chte. Mehrere Aktenordne­r hat er gefüllt zur Geschichte der Birgelener Mühle.

Die Einnahmen aus den Mühlenfest­en sollen künftig verwendet werden, um das Mühlrad in Schuss zu halten. Steffen Jöris und die freiwillig­en Helfer aus der Nachbarsch­aft gehen davon aus, dass das am besten in Form eines Vereins gelingt, der voraussich­tlich Ende des Jahres gegründet werden soll. Mühlenvere­in soll er heißen, und Ortsvorste­her Andreas Thißen soll Vorsitzend­er werden.

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FOTO: MÜHLENNACH­BARSCHAFT BIRGELEN Die Mühlennach­barschaft installier­te das Rad.

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