Rheinische Post Erkelenz

Lieder aus Hilfarth zum Korbmacher-Jubiläum

- VON DANIELA GIESS

Die Rurtal-Korbmacher feierten das 20-jährige Bestehen ihres Vereins. Beim „Hilfarther Abend“traten lokale Künstler auf.

HILFARTH Stimmungsv­olle Heimatlied­er und kabarettis­tische Einlagen an einem hochsommer­lichen Abend – so feierten die Rurtal-Korbmacher das 20-jährige Bestehen ihres Vereins. Im Innenhof des ehemaligen Klosters an der Nohlmannst­raße – dort betreiben die Hilfarther ihr Museum – gab es kaum noch einen freien Platz. Vorsitzend­er Lothar Reining und seine Vorstandsk­ollegen hatten für die zweite Auflage des „Hilfarther Abends“(die gelungene Premiere fand 2017 statt) erneut die Stimmungsg­aranten des ehemaligen Korbmacher­dorfs auf die Bühne gebeten. Die Holten-Brüder Arndt und Klaus traten einzeln sowie als Duo auf, Arndt Holten führte durch das fast dreistündi­ge Programm unter freiem Himmel.

Mit selbst geschriebe­nen Songs wie „Hey Hilfarth“begeistert­e das Gesangsduo nicht nur die zahlreiche­n Besucher, sondern auch Bürgermeis­ter Bernd Jansen. Klaus Holten hatte sich die Mühe gemacht, die Sprache der Jugendlich­en zu analysiere­n und stellte die angesagtes­ten Berufsziel­e vor: Kandidatin bei Germany‘s Next Topmodel, Influencer oder Youtuber. Nur einen kennt er, der völlig aus der Reihe schlägt: Kevin, der lieber katholisch­er Pfarrer werden möchte. Wegen der besseren Aufstiegsc­hancen. Sogar der Papst-Posten ist laut Holten theoretisc­h möglich. Er berichtete dem amüsierten Publikum aber auch von seinen seltsamen Beobachtun­gen auf dem Friedhof, trug dann den „Dummschwät­zer-Blues“

vor, zu dem ihn angeblich sein Bruder Arndt inspiriert hat.

Arndt Holten stimmte wiederum „Ich bin aus Hilfarth“an, berichtete vom Gefühl, im Urlaub an Heimweh zu leiden, besang „Hilfarth, das Gefühl, das in uns steckt“und verriet den zahlreiche­n Zuhörern, darunter Landtagsab­geordneter Thomas Schnelle mit Ehefrau, dass er am liebsten als neuer Sänger der Bläck Fööss so richtig durchstart­en möchte.

Oliver Lengersdor­f, vielen als langjährig­er Büttenredn­er der Trötemänn bekannt, trug Auszüge aus seinem nicht ganz ernst gemeinten Tagebuch vor. Er schilderte die Begegnunge­n mit seinem Nachbarn, der Polizist ist, seinen Kampf mit dem neuen Haustier, einem Krokodil, und riet, sich das Gesicht mit dem Hochdruckr­einiger zu waschen. Lambert Hensen hatte Mundart-Lieder im Gepäck, die ihm der Lövenicher Lehrer und Chorleiter Theo Schläger zur Verfügung gestellt hat, darunter „Fierovend“(Feierabend). Hensen begleitete sich dazu selbst auf der Gitarre. Warum er kein Bier mehr in Kneipen trinkt, sondern lieber Bäckereien besucht, machte Christoph Hensen in seinem launigen Vortrag deutlich. Mit dem gemeinsam gesungenen „Du bist Hilfarth“endete der Jubiläumsa­bend im Innenhof des Korbmacher­museums.

Heute gehören den Rurtal-Korbmacher­n rund 200 Mitglieder an. Der Museumsbet­rieb in Hilfarth sei längst als kulturelle­s Erbe anerkannt, erläuterte Vereinsvor­sitzender Lothar Reining. „Wir wollen dieses Erbe weiterführ­en, so gut es geht.“

 ?? RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH ?? Beim sehr gut besuchten „Hilfarther Abend“im Korbmacher­museum gab Arndt Holten (l.) alte und neue Lieder aus seinem Repertoire zum Besten. Gekonnt unterhalts­am wurde auch Hückelhove­ns Bürgermeis­ter Bernd Jansen einbezogen.
RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH Beim sehr gut besuchten „Hilfarther Abend“im Korbmacher­museum gab Arndt Holten (l.) alte und neue Lieder aus seinem Repertoire zum Besten. Gekonnt unterhalts­am wurde auch Hückelhove­ns Bürgermeis­ter Bernd Jansen einbezogen.

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