Rheinische Post Erkelenz

Die Rur in Gemälde und Fotografie

Im Bergfried Wassenberg ist die Ausstellun­g „Die Ruraue – im Blick der Maler und Fotografen“eröffnet worden. Kurator der Ausstellun­g ist Walter Kurzweg. Erstmals zu sehen ist „Treibjagd in der Ruraue“von Leo Küppers.

- VON RENATE RESCH

WASSENBERG „Das große Bild von Jean Grothe ,Blick auf Wassenberg’ hängt normalerwe­ise in meinem Büro – Herr Kurzweg hat es mir für die Dauer der Ausstellun­g geklaut“, eröffnete Bürgermeis­ter Winkens bei seiner Begrüßung mit einem Augenzwink­ern. Die Eröffnung der Ausstellun­g „Die Ruraue – im Blick der Maler und Fotografen“fand in der „guten Stube der Stadt Wassenberg“, wie Winkens formuliert­e, im ersten Stock des Bergfrieds statt.

„Ganz besonders freue ich mich über die Bilder von Michel Saran, der früher mal mein Kunstlehre­r und später Kollege am Kreisgymna­sium Heinsberg war“, erklärte Winkens. Auch thematisch freue er sich sehr über die Ausstellun­g. „Ich lebe in der Ruraue – in Ophoven“, erzählte er. „Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich die Rur. Ich sehe sie im Laufe des Jahres und manchmal auch ganz groß, wenn Hochwasser ist.“

Alte und moderne Bilder hängen nebeneinan­der in ruhiger Eintracht. Die ältesten Gemälde zeigen die Naturlands­chaften Anfang des vergangene­n Jahrhunder­ts. Nicht nur die Art der Malerei unterschei­det die Bilder entspreche­nd des Stils der Maler, auch die Veränderun­gen der Landschaft werden darin deutlich. Die kleinen Oasen, die im Laufe der Zeit von Landwirtsc­haft und Industrie verändert wurden, sind trotzdem noch sichtbar.

Für das Plakat zur Ausstellun­g wurde eine Bleistifts­kizze von August Lentz ausgewählt – einem ortsansäss­igen, hier geborener Künstler und gleichzeit­igem Mitbegründ­er des Leo-Küppers-Hauses. Besonders stolz ist Ausstellun­gskurator Walter Kurzweg auf die Neuerwerbu­ng der Stadt Wassenberg. Ein Bild von Leo Küppers, das eine Winterland­schaft zeigt und den Titel „Treibjagd in der Ruraue“trägt. „Es ist eines der wenigen Bilder von Leo Küppers, welche die Landschaft darstellen“, erläuterte Kurzweg. „Wir sind sehr dankbar, dass die Stadt Wassenberg uns den Erwerb dieses Gemäldes ermöglicht hat“.

Im oberen Stock des Bergfrieds werden die Augen des Betrachter­s auf aktuelle Blickwinke­l der Ruraue bis hin zur Maas gelenkt. Fotografie­n von Hans-Josef Jansen und Eric Hermanns zeigen die Landschaft im jeweils individuel­len Blickwinke­l. Eine gute Fotografie zeigt sich

nicht ausschließ­lich in der Technik. Sie ist ebenso abhängig vom Wetter und von der Lichtstimm­ung. „Die Bilder entstehen nicht spontan“, Öffnung Die Ausstellun­g ist zu sehen bis zum 15. September sonntags von 14 bis 18 Uhr. Die Gemälde sind im Wassenberg­er Bergfried im ersten Stock zu sehen, die Fotos im zweiten Stockwerk.

Fotografen Hans-Josef Jansen, Eric Hermanns

erläuterte Hans-Josef Jansen seine Fotografie­n. „Ich habe immer eine Vorstellun­g, was ich machen möchte.“Oft fährt er fünf oder sechs Mal an den Ort, den er sich ausgesucht hat, bis die Stimmung des Lichts und des Wetters so passt, dass das gewünschte Foto entsteht. Er zeigt in seinen Bildern Stimmungen an der Rur im Nebel, bei Schnee, am Abend oder im Mondlicht. Auch eine Herde Wildpferde am Morgen in den Maasauen hängt in der Ausstellun­g.

Das alles sind Motive, die nichts für Langschläf­er und ungeduldig­e Menschen sind. Ausdauer und Beharrlich­keit sind stattdesse­n dafür gefragt. Das Ergebnis ist dann Lohn für den Fotografen ebenso wie für den Betrachter, es entschädig­t für die Mühe.

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RP-FOTO: RENATE RESCH Michel Saran und der Enkel des Malers August Lentz (l.) besuchten die Ausstellun­gseröffnun­g. Die Schau widmet sich der Rur, dem Fluss, der die Landschaft rund um Wassenberg prägt.

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