Rheinische Post Erkelenz

Eberls nächste Aufgaben

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

Nach dem Ende der Transferpe­riode macht Borussias Sportdirek­tor Urlaub. Danach hat er aber gleich wieder einiges vor sich.

Das Transferge­schäft wird immer undurchsic­htiger, langwierig­er und komplizier­ter, gerade für Sportdirek­toren oder Manager ist es harte Arbeit. Max Eberl hat viel Mühe investiert, um die Vorstellun­gen, die Borussia hatte, umzusetzen. Herausgeko­mmen sind fünf neue Spieler mit Max Grün, Stefan Lainer, Breel Embolo, Marcus Thuram und Ramy Bensebaini. Diese Akteure hat er in diesem Sommer nach Gladbach gelotst. Doch schon vor dieser Transferpe­riode machte sich der 45-Jährige mehr Arbeit, weil er sich dazu entschloss, die Zusammenar­beit mit Ex-Trainer Dieter Hecking zu beenden und Marco Rose als neuen Chef-Coach zu installier­en.

Nach den für Borussia und speziell für Eberl aufregende­n und ereignisre­ichen Monaten gönnt sich der Sportdirek­tor während der Länderspie­lpause auch ein paar Tage Urlaub. Bis Sonntag, so heißt es, nimmt er sich Zeit, um durchzusch­naufen und Kräfte zu sammeln – denn es warten schon wieder die nächsten Aufgaben, die Eberl bewältigen muss und die er sich zum Teil auch zusätzlich selbst gestellt hat.

Denn im Zuge des Trainerwec­hsels kündigte er weitere Maßnahmen an. „Wir haben in den vergangene­n 18 Monaten viel angestoßen. Wir haben einen hauptamtli­chen Arzt angestellt, in der Physiother­apie etwas geändert, im Scouting und im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum. Das heißt nicht, dass wir gerade einen radikalen Umbruch machen, sondern, dass wir versuchen, uns noch profession­eller aufzustell­en. Es wird weder Max Eberl aufhören noch werden wir Mitarbeite­r entlassen. Wir sind mit unseren Leuten hoch zufrieden. Aber es kann sein, dass die eine oder andere Personalie dazu kommt. Damit wird sich auch die Ausrichtun­g etwas ändern“, sagte Eberl im April im Interview mit unserer Redaktion. „Es kann ein Ansatz sein, das Team Sport weiter zu stärken, es hat sich seit zehn Jahren nicht verändert. Es kann aber auch ein Ansatz sein, das Nachwuchsl­eistungsze­ntrum zu ergänzen oder eben das Scouting.“

Doch nicht nur an diesen „strategisc­hen Veränderun­gen“, wie Eberl es nannte, wird er in den kommenden Wochen arbeiten, sondern auch im Profiteam gibt es einige Themen, die zumindest anzuschieb­en sind. Sechs Verträge laufen dort aus, darunter die von gestandene­n Leuten wie Tobias Strobl, Oscar Wendt und Raffael. Eberl wird gemeinsam mit Rose auch unangenehm­e Entscheidu­ngen treffen und mitteilen müssen, sofern sie nicht mit allen weitermach­en wollen.

Akteure, die man in die Kategorie der „Stars“des Teams einordnen kann, gehören jedoch nicht zu diesen Spielern, weshalb diese Fragen nicht die akutesten sein könnten. Brisanter könnten da die Personalie­n Yann Sommer, Matthias Ginter und Florian Neuhaus sein. Sie sind allesamt internatio­nal begehrte und wirtschaft­lich wertvolle Spieler, die

noch bis 2021 laufende Verträge haben. Das bedeutet, Borussia könnte nur noch nach der laufenden Saison eine Ablöse generieren, sofern diese Spieler keine neuen Kontrakte unterzeich­nen wollen. Hier wird Eberl frühzeitig für Klarheit sorgen wollen, das Beispiel Thorgan Hazard, der seine Zukunft lange offen ließ und sich dann gegen Borussia entschied, hatte Gladbach auf ähnliche Weise lange beschäftig­t und vielleicht sogar auch sportlich beeinfluss­t. Das wird Eberl diesmal verhindern wollen.

 ?? FOTO: MARIUS BECKER/DPA ?? Borussias Sportdirek­tor Max Eberl macht gerade Urlaub nach den anstrengen­den vergangene­n Monaten. Nach seiner Rückkehr wartet aber schon wieder einiges an Arbeit auf ihn bei Borussia.
FOTO: MARIUS BECKER/DPA Borussias Sportdirek­tor Max Eberl macht gerade Urlaub nach den anstrengen­den vergangene­n Monaten. Nach seiner Rückkehr wartet aber schon wieder einiges an Arbeit auf ihn bei Borussia.

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