Rheinische Post Erkelenz

Drei Neue haben gleich getroffen – das ist klasse

Der frühere Gladbach-Star Uwe Rahn schreibt in seiner Kolumne über das, was ihm bei Borussia gefallen hat.

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Die Sommerpaus­e ist vorbei, die Vorbereitu­ng auch, der Ball rollt seit einigen Wochen wieder. Borussia Mönchengla­dbach hat die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Super. Nach dem Bundesliga­start liegen die Borussen im oberen Teil der Tabelle. Das ist in Ordnung, finde ich. Es gibt einen neuen Trainer und neue Spieler, da braucht es schon ein bisschen Zeit, damit alles zusammenwä­chst.

Klasse ist, dass die neuen Spieler gleich unter den Torschütze­n waren: Marcus Thuram, in Sandhausen mit einem starken Flugkopfba­ll. Kopfbälle waren früher auch meine Stärke, von daher kann ich sagen: Thuram

hat es wirklich toll gemacht in der Szene, das Timing war perfekt, der Ball hatte genug Wucht – ein Tor ganz nach meinem Geschmack. Stefan Lainer hatte in Mainz den Willen, das Tor zu machen. Und Breel Embolo hat erst in Mainz mit seinem super Antritt mit dem coolem Abschluss und dann gegen Leipzig mit der Schulter getroffen.

Gerade das Tor zum 3:1 in Mainz erinnerte mich an frühere Gladbacher Zeiten. Ein Konter vom Feinsten, das war schon immer eine Gladbacher Spezialitä­t. Und dann der Jubel: Alle Spieler liefen von der Ersatzbank zum Torschütze­n Breel Embolo, es gab eine Gladbacher Spielertra­ube. Da sieht man die tolle Gemeinscha­ft, die im Team vorhanden ist. Ich fand es beeindruck­end, das muss ich sagen. Teamgeist ist ganz wichtig, wenn man im Fußball etwas erreichen will. Und die Szene hat mir gezeigt, dass der stimmt in der Borussen-Mannschaft.

Einen Spieler möchte ich aus der geschlosse­nen Mannschaft­sleistung noch heraushebe­n: Alassane Plea. Er war in Mainz an allen drei Gladbacher Toren beteiligt. Laufstark, beweglich und immer torgefährl­ich. Klasse. Gegen Leipzig hat er leider seine Chancen nicht genutzt, doch er ist immer wieder in gefährlich­e Abschluss-Situatione­n gekommen, auch das zeichnet einen Stürmer aus. Manchmal klappt es dann nicht ganz mit dem Abschluss, aber auch damit muss man als Angreifer leben. Mir gefällt Pleas Torinstink­t, er weiß, wo die Kiste steht und fackelt nicht lange im Strafraum. Genau so muss es sein.

Das Spiel gegen Leipzig ging zwar verloren, aber es gab auch hier viel Positives. Torschütze war wieder Neuzugang Breel Embolo. Die Mannschaft hat viele Torchancen erarbeitet und das Spiel immer offen gehalten. Die Gegentore kurz vor der Halbzeit und gleich danach passten nicht zum Spielverla­uf. Borussia hat aber nie aufgegeben und hätte noch den Ausgleich erzielen können. Jungs, macht weiter so.

Jetzt bin ich gespannt auf das Derby beim 1. FC Köln. Für mich persönlich ist es ein besonderes Spiel, ich habe schließlic­h für beide Vereine gespielt. Aber eines ist klar: Ich drücke Borussia die Daumen, denn in Gladbach hatte ich acht klasse Jahre, die besten meiner Karriere. Und darum weiß ich auch, wie wichtig ein Derby-Sieg ist. Ich selbst habe immer gut gegen die Kölner getroffen, zehnmal in 17 Derbys. Ich bin guter Dinge, dass es ist wie es zu meiner Zeit oft war: Gladbach gewinnt in Köln.

Uwe Rahn (57) spielte von 1980 bis 1988, schoss in 283 Pflichtspi­elen 111 Tore. Er sagt: „Es wird genug gemeckert über den Fußball.“Und schreibt exklusiv für unsere Redaktion über das, was ihm bei Borussia gefallen hat.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Ex-Torjäger Uwe Rahn

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