Rheinische Post Erkelenz

Metzelder verlässt wegen Vorwürfen eigene Agentur

- Christoph Metzelder.

DÜSSELDORF (csh/gic) Christoph Metzelder schweigt in der Öffentlich­keit weiter zu den schweren Vorwürfen gegen seine Person. Die Staatsanwa­ltschaft Hamburg wirft ihm vor, kinderporn­ographisch­es Material verbreitet zu haben. Der 38-Jährige hat den Düsseldorf­er Top-Anwalt Rüdiger Deckers mit der Vertretung seiner Interessen betraut. Dessen Sozietät „tdwe“vertrat unter anderem schon den früheren Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sowie den Kunstberat­er und früheren Präsidente­n von Fortuna Düsseldorf, Helge Achenbach.

Es gibt indes weitere Konsequenz­en aus den Vorwürfen. Christoph Metzelders Trainer-Lehrgang beim DFB ist erstmal auf Eis gelegt. Zudem hat er die Agentur, die er mit seinem langjährig­en Geschäftsp­artner Raphael Brinkert führt, verlassen. „Nach den Ereignisse­n des gestrigen Tages haben wir gemeinsam entschiede­n, dass Christoph mit sofortiger Wirkung die Agentur verlässt und seine Tätigkeit als geschäftsf­ührender Gesellscha­fter aufgibt“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehme­ns. „Die Agentur wird ab sofort unter dem Namen von Raphael Brinkert am Markt agieren.“Eine gemeinsame Fortführun­g der Agentur mit dem Schwerpunk­t gesellscha­ftlicher Kommunikat­ion und Sport sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich, sagt Brinkert. „Die Vorwürfe und Ermittlung­en haben uns als Agentur und mich als Person dabei genauso getroffen und überrascht wie die Öffentlich­keit.“Zuvor hatte bereits die ARD mitgeteilt, die Zusammenar­beit mit dem Ex-Fußballer vorerst ruhen zu lassen

Für Metzelder gilt nach wie vor die Unschuldsv­ermutung, er bleibt nach dem Stand der Ermittlung­en auch auf freiem Fuß. „Er ist ein freier Mann“, sagte Liddy Oechtering, Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft Hamburg. Derzeit bestehe kein Grund für einen Haftbefehl. Da bei Metzelder, der sich kooperativ gezeigt, aber nicht zur Sache geäußert habe, auch keine Flucht-, Verdunklun­gsoder Wiederholu­ngsgefahr bestehe, gebe es keine Auflagen. Der 38-Jährige könne sich frei bewegen und auch das Land verlassen.

Klarheit wird es wohl auch nicht so schnell geben. Polizei und Staatsanwa­ltschaft würden nun mit der gebotenen Gründlichk­eit das beschlagna­hmte Beweismate­rial sichten, was eine gewisse Zeit in Anspruch nehme. „Es ist nicht davon auszugehen, dass es von uns in Kürze in dieser Angelegenh­eit eine neue Pressemitt­eilung geben wird“, sagte Oechtering.

 ?? FOTO: DPA ??
FOTO: DPA

Newspapers in German

Newspapers from Germany