Rheinische Post Erkelenz

Basketball­er wahren Olympia-Chance

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Im dritten Versuch gelingt der deutschen Mannschaft bei der WM in China der erste Sieg

SHENZHEN (dpa) Mit dem Koffer für die Trophäe des Spielers des Spiels stapfte Dennis Schröder vom Parkett und winkte glücklich seiner Familie auf der Tribüne. Mit dem höchsten WM-Sieg ihrer Geschichte haben die deutschen Basketball­er eine weitere Blamage klar verhindert und mit dem ersten Erfolg in China ihren Olympia-Traum am Leben gehalten. Nach dem peinlichen vorzeitige­n Vorrunden-Scheitern setzte sich das Team um Anführer Schröder am Donnerstag zum Ende der ersten Gruppenpha­se gegen den Außenseite­r Jordanien mit 96:62 (48:36) in Shenzhen durch.

„Heute war ein gutes Spiel. Wir haben an beiden Enden des Feldes einen guten Job gemacht. Wir haben immer noch ein Ziel, wir wollen uns für Olympia qualifizie­ren“, sagte Schröder. Teamkolleg­e Maximilian Kleber sagte: „Vielleicht waren wir in den ersten zwei Spielen zu verkrampft. Das haben wir heute besser gemacht.“Es sei für die Mannschaft „eine Erleichter­ung, dass heute ein paar Würfe gefallen sind“, sagte der Flügelspie­ler und ergänzte: „Es hat mal gut getan, dass der Ball in den Korb gegangen ist.“

Mit 18 Punkten war Kleber bester Werfer. Der NBA-Profi hatte bei der unnötigen Pleite gegen die Dominikani­sche Republik kein einziges Mal auf den Korb geworfen. Schröder zeigte sich nach seiner Kritik an sich selbst und den Teamkolleg­en mit zehn Zählern und elf Vorlagen ebenfalls verbessert.

In der Platzierun­gsrunde um die WM-Ränge 17 bis 32 geht es für die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds (DBB) nun am Samstag und Montag in Shanghai gegen Senegal und Kanada. Durch zwei weitere Erfolge wäre der Sprung zu einem von vier Qualifikat­ionsturnie­ren für die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio perfekt, mit einer Niederlage müsste noch gerechnet und gezittert werden. Im kommenden Sommer werden die vier letzten Tickets für die Sommerspie­le vergeben, die direkte Qualifikat­ion hat das deutsche Team in China kläglich verspielt.

Rödl hatte vor der Partie trotzdem eine Job-Garantie erhalten und verzichtet­e für das Duell mit dem Weltrangli­sten-49. erneut auf eine Änderung in seiner Startforma­tion um Schröder. Gegen Frankreich hatte das deutsche Team mit 0:14 zurückgele­gen, auch bei der 68:70-Niederlage gegen die Dominikani­sche Republik ging der Start daneben. Doch nun klappte im Duell mit den internatio­nal auf Topniveau überforder­ten Jordaniern sofort plötzlich alles, was bislang völlig schiefgela­ufen war.

Schröder gab den Ball im Angriff deutlich früher weiter, so dass auch Spieler offensiv in Erscheinun­g traten, die zuvor im Turnier fast komplett abgetaucht waren. Bereits nach knapp zwei Minuten egalisiert­e Kleber mit sechs Punkten seine gesamte WM-Ausbeute.

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FOTO: DPA Deutschlan­ds Maximilian Kleber beim Dunking.

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