Rheinische Post Erkelenz

Fehlende Sachkenntn­is

Landwirtsc­haft am Pranger

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Der Antrag der Stadtratsf­raktion der Grünen zum Gülleverzi­cht auf städtische­n Flächen zeigt deutlich die absolut fehlende Sachund Fachkenntn­is. Hier wird öffentlich­keitswirks­am mit Schlagwort­en die Landwirtsc­haft an den Pranger gestellt. Die Feststellu­ng, dass „die Qualität des Grundwasse­rs durch Gülle beeinträch­tigt wird“, ist falsch. Gülle ist ein Gemisch aus festen und flüssigen Ausscheidu­ngen der Tiere und damit der „biologisch­ste“Dünger, den man im Sinne der Kreislaufw­irtschaft überhaupt zum Düngen der Pflanzen einsetzen kann. Ein „urgrüner“Gedanke, der damit verfolgt wird. Zudem wird der Humusgehal­t der Böden positiv beeinfluss­t. Bringt man keine Gülle aus, wird dies den Einsatz von Mineraldün­gern (früher fälschlich­erweise „Kunstdünge­r“genannt“) unweigerli­ch erhöhen, denn die Pflanzen benötigen Nährstoffe.

Die gesamte Düngung wird schon seit vielen Jahren intensiv kontrollie­rt. Die gerade erst geänderte Düngeveror­dnung schreibt genau vor, wann und wie viel gedüngt werden darf, mineralisc­h wie organisch. Dieses muss genauesten­s durch den Landwirt mit hohem bürokratis­chen Aufwand dokumentie­rt werden. Das Kreiswasse­rwerk Heinsberg veröffentl­icht Wasseranal­ysen auf seiner Homepage. Keine der Analysen zeigt eine Überschrei­tung des Grenzwerte­s von Nitrat.

Was also soll dieses an den Pranger stellen der Landwirtsc­haft? Die Antwort ist naheliegen­d. Es passt gerade wunderbar in die allgemeine öffentlich­e Stimmung. So kann man versuchen, auf Kosten der Landwirte ein paar Punkte zu machen. Das ist unlauter! Die heutigen Landwirte sind hervorrage­nd ausgebilde­t und wissen, was sie tun. Sie sind näher an der Natur als alle anderen, denn sie arbeiten täglich mit ihr! Sie investiere­n stetig in neue, noch bessere Technik, um noch genauer, noch standortbe­zogener und noch umweltscho­nender zu arbeiten. Das Ergebnis sind Lebensmitt­el von höchster Güte zu für den Verbrauche­r mehr als erschwingl­ichen Preisen. Wenn Sie wirklich wissen wollen, wie es funktionie­rt, sprechen Sie mit uns!

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