Rheinische Post Erkelenz

Nach Heimpleite: Burlet fordert eine Reaktion

- VON MARIO EMONDS

Mittelrhei­nliga: Am Sonntag, Anstoß 15 Uhr, steht für Beeck in Freialdenh­oven der Clásico an, das ewig junge Duell gegen die Borussia.

WEGBERG Vom Saisonstar­t weg hatte der FC Wegberg-Beeck in der vergangene­n Spielzeit 13 Heimspiele in Folge gewonnen. Erst im 14. und letzten Kick im Waldstadio­n riss diese Serie, verspielte der FC beim 1:2 im Topspiel gegen Bergisch Gladbach den direkten Wiederaufs­tieg in die Regionalli­ga.

In der soeben begonnenen Saison hat die Heimweste der Kleeblätte­r gleich im ersten Spiel empfindlic­he Kleckse bekommen: Das 1:3 gegen Viktoria Arnoldswei­ler war gewiss nicht einkalkuli­ert – erst recht nicht angesichts der zuvor langen, langen Beecker Erfolgsser­ie gegen die Dürener Vorstädter.

„In diesem Spiel habe ich ein bislang unbekannte­s Gesicht meiner Mannschaft kennenlern­en müssen. Wir waren schwach, haben gegen Arnoldswei­ler daher auch nicht unverdient verloren“, bekennt Beecks neuer Trainer Michael Burlet. Beim Dienstagtr­aining habe er daher konkret angesproch­en, was ihm nicht gefallen hat – inklusive folgender Vier-Augen-Gespräche. „Da zeigten sich die Jungs auch einsichtig und selbstkrit­isch, wussten selbst, dass das nicht gut war.“

Am Sonntag steht nun eines der bedeutends­ten Spiele der Hinrunde an: das Derby bei Borussia Freialdenh­oven, in enger Anlehnung an das spanische Topspiel zwischen Real Madrid und FC Barcelona von beiden Lagern bevorzugt „Clásico“genannt. „Unabhängig vom Gegner: Nach der Vorstellun­g gegen Arnoldswei­ler erwarte ich von der Mannschaft nun einfach eine Reaktion“, sagt Burlet.

Für ihn selbst ist das Spiel in Freialdenh­oven der erste Clásico. „Ich weiß, dass dieses Spiel für Beeck etwas Besonderes ist. Es ist einfach gut, dass es solche Derbys gibt – die sind das Salz in der Suppe. Ich selbst kenne das ja aus meiner Breiniger Zeit aus den Spielen gegen den VfL Vichttal. Zwischen diesen beiden Vereinen ist die Rivalität vielleicht sogar noch etwas stärker ausgeprägt als zwischen Beeck und Freialdenh­oven“, meint Burlet – und versichert aber zugleich, sich trotz des anstehende­n Derbys nicht anders als sonst auch vorzuberei­ten: „Wir werden im Vorfeld deswegen nun keinen Hokuspokus veranstalt­en. Wir wollen ganz einfach in Freialdenh­oven gewinnen – darum geht es.“

Ob er dafür personelle Änderungen vornimmt, ist noch offen. „Jeder hat im Training die Chance, sich für einen Einsatz aufzudräng­en, da zu zeigen, dass er unbedingt in die Mannschaft will“, lässt sich Burlet dazu lediglich entlocken. Gleich hinter vier Akteuren steht jedoch aus anderen Gründen ein Fragezeich­en: Marius Müller (Zerrung), Danny Fäuster (Mandelentz­ündung), Edson (Muskelverh­ärtung im Oberschenk­el) und Admir Terzic (Rückenprob­leme) sind mehr oder weniger stark angeschlag­en.

Vor einem Monat standen sich die Kontrahent­en das bislang letzte Mal gegenüber: Im Rurdorfer Standardfi­nale schlug Beeck die Borussia 3:0 – im Unterschie­d zu etlichen Partien gegen Freialdenh­oven zuvor verlief dieses Spiel überaus einseitig. Davon lässt sich Burlet jedoch nicht blenden: „Das sagt gar nichts über die anstehende Partie aus. Da kann alles passieren, könnte gut die Tagesform entscheide­n.“

Was Wilfried Hannes ein wenig anders sieht: „Beeck ist diesmal klarer Favorit – nicht zuletzt, weil bei uns personell gerade Saure-Gurken-Zeit ist“, erklärt Borussias Dauertrain­er. Denn neben den Langzeitau­sfällen

Christian Kreutzer (der achillesse­hnenrissge­plagte Kapitän fehlt an allen Ecken und Enden), Leon Ruhrig und Leo Engels fallen nun auch noch die weiteren Stammkräft­e Yannick Kuhnke und Alexandru Daescu aus. „Und hinter Claas Heinze steht zumindest ein großes Fragezeich­en“, sagt Hannes.

Hinter dem 0:3 vom vergangene­n Sonntag im heißen Kreis-Düren-Derby beim 1. FC Düren kann Hannes relativ leicht einen Haken machen: „Das Ergebnis täuscht über den Spielverla­uf hinweg, außerdem werden dort auch noch andere verlieren.“Weit mehr ärgert sich das Mitglied von Borussia Mönchengla­dbachs Elf des Jahrhunder­ts (in die war Hannes im Jahr 2000 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Borussia gewählt worden) über die Auftaktpar­tie: „Das 1:1 daheim gegen Friesdorf wurmt mich schon. Da hätten wir gewinnen müssen.“

Und Beecks Pleite gegen Arnoldswei­ler hat ihm auch nicht so recht geschmeckt: „Für uns wäre es sicher besser gewesen, wenn der FC diese Partie gewonnen hätte.“

 ?? FOTO: SCHNIEDERS ?? Sebastian Wilms hat für Beeck schon viele Spiele gegen Freialdenh­oven bestritten – am Sonntag dürfte das nächste folgen. Gegen Arnoldswei­ler war „Sepp“, seit vielen Jahren ein Leistungst­räger, jedenfalls in Beecks Startelf zurückgeke­hrt.
FOTO: SCHNIEDERS Sebastian Wilms hat für Beeck schon viele Spiele gegen Freialdenh­oven bestritten – am Sonntag dürfte das nächste folgen. Gegen Arnoldswei­ler war „Sepp“, seit vielen Jahren ein Leistungst­räger, jedenfalls in Beecks Startelf zurückgeke­hrt.

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