Rheinische Post Erkelenz

Ruhrtrienn­ale zeigte Gegenwarts­kunst

- VON MAX FLORIAN KÜHLEM

Zwei sehenswert­e Kunstinsta­llationen begleiten das Programm des Kultur-Festivals.

ESSEN Eine gute Tradition der Ruhrtrienn­ale sind mittlerwei­le Kunstinsta­llationen bei freiem Eintritt. Die Triennale-Schwesteri­nstitution Urbane Künste Ruhr, die jedes Jahr einen besonders aufwändige­n Beitrag leistet, hat den Künstler Tony Cokes eingeladen, die industriea­rchitekton­isch spektakulä­re Mischanlag­e der Zeche Zollverein zu bespielen. Er tut das mit elf großformat­igen Videos, die eine Art neue Archäologi­e betreiben: Der Künstler nennt seine Arbeit wie den Ort – „Mixing Plant“(„Mischanlag­e“) – und collagiert in drei- bis dreißigmin­ütigen Filmen Musik aus Pop- und Clubkultur mit Musikvideo­s, historisch­em Material und Interviews. Im Video „Face Value“geht es zum Beispiel um das Thema Wuttiraden – Lars von Triers Film „Manderlay“trifft auf David Bowies „Young Americans“und Statements des Rappers Kayne West.

Eine neue Arbeit für die Region ist „selected.ruhr.sounds“, das zu Richard Ortmanns Kompositio­n „Struktur und Architektu­r“aus Industrieg­eräuschen Interviews mit Produzente­n und Historiker­n aus dem Ruhrgebiet auf monochrome­n Hintergrün­den zeigt.

Die Leiterin der Urbanen Künste Ruhr, Britta Peters, wollte mit der Einladung von Tony Cokes weg von der klassische­n Bespielung der Industried­enkmäler mit Hochkultur. Doch auch seine Poparchäol­ogie ist nicht für ein breites Publikum geeignet, sondern spricht eine in Poptheorie geschulte Minderheit an.

Sowohl vom Konzept als auch der Ausführung einfacher gedacht, aber trotzdem wirkungsvo­ll ist Barbara Ehnes‘ Videoinsta­llation „ / Solidaritä­t“, die im schönen Festivalze­ntrum „Third Space“vor der Bochumer Jahrhunder­thalle und bald auch im Stadtraum zu sehen ist: Engagierte Menschen sprechen da über den Begriff „Solidaritä­t“.

Info Beide Arbeiten laufen noch bis zum 29. September. www.ruhrtrienn­ale.de

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FOTO: LAIF Carolin Emckes neues Buch „Ja heißt ja und...“geht auf einen Soloabend zurück, den sie für die Schaubühne in Berlin konzipiert­e.
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FOTO: DPA „Mixing Plant“in der Mischanlag­e der Kokerei Zollverein.

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