Rheinische Post Erkelenz

Menschen und Vereine machen Myhl lebendig

Ein großes Jubiläum: Myhl hatte zum Fest geladen, denn das Dorf feiert sein 750-jähriges Bestehen. Die Einwohner beteiligte­n sich auf vielfältig­e Weise. Zu hören war auch das Lied „Hier bei uns in Myhl“.

- VON WILLI SPICHARTZ

WASSENBERG „Myhl ist lebendig, weil viele Menschen und die Vereine den Ort lebendig machen!“Das auf Sitz- und Stehplätze­n überfüllte Festzelt mit Menschen aller Altersstuf­en war die Bestätigun­g der Worte von Bürgermeis­ter Manfred Winkens beim Festakt „750 Jahre Myhl“am Sonntagmit­tag. Und vor allem die musischen Vereine Myhls machten den Sonntag zu einem Heimat- und Familienfe­st im Zelt in der Straße Auf dem Bruch, während auf dem Platz davor und dem gegenüberl­iegenden Kirchengel­ände an der St.-Johannes-Straße zahlreiche Buden und Spielmögli­chkeiten Unterhaltu­ng boten, Speisen und Getränke ebenso.

Franz Königs als Vorsitzend­er des Fördervere­ins der Vereinigte­n Vereine begrüßte die Festgemein­de mit einem „Dank an Myhl“für die großartige Beteiligun­g an den Jubiläumst­agen, bevor Kirchencho­r und Musikverei­n mit einheimisc­hen Liedern von Lotte Freisinger und Theo Engels zum Beitrag von Schirmherr­in Leni Phlippen überleitet­en. Die langjährig­e Vorsitzend­e des örtlichen Heimatring­s und der Schützenbr­uderschaft empfahl den zahlreiche­n Neubürgern als Neubürgeri­n, die vor 60 Jahren eine Heimat in Myhl gefunden hat, sich in die Vereine und das Ortsleben einzubring­en, das viele Angebote bereithalt­e, um heimisch zu werden.

Wie seine Vorredneri­n beklagte Ortsvorste­her Rainer Peters, dass trotz wachsender Einwohnerz­ahl der Einzelhand­el fast und vor allem die Gaststätte­n im Ort völlig verschwund­en sind, die 50 Jahre seit der 700-Jahr-Feier seien demnach nicht in jeder Hinsicht positiv gewesen. Neben einem kurzen Anriss der Gesamtgesc­hichte und der Identität Myhls benannte der Ortsvorste­her „einige Schlaglich­ter“seit 1969. Das waren Peters zufolge

die Kanalisier­ung 1970, die Kommunale Neuordnung 1972 mit der Einglieder­ung Myhls in die Stadt Wassenberg, das Jahr 2004 mit der Renovierun­g der alten Schule durch die Feuerwehr und die Einweihung der Kindertage­sstätte Rosengarte­n, die Zusammenle­gung der katholisch­en Pfarrgemei­nden in der Stadt 2010 und die Schließung der letzten Gaststätte 2014.

1971 hätten in Myhl ob des drohenden Verlusts der kommunalen Selbststän­digkeit als Gemeinde und Amt die Fahnen auf Halbmast mit Trauerflor gehangen. Als besonders Umschlag überreicht­e.

Fahnen Myhl zeigte sich zum Fest in einem Meer von blau-weißen Fahnen, viele mit dem Wappen des Ortes darauf. Es zeigt eine stilisiert­e weiße Lilie in M-Form (für Myhl) auf tiefblauem Grund. Es wurde der Gemeinde 1958 vom Land NRW verliehen.

schwerwieg­end wertete der Kommunalpo­litiker die Ausdünnung der Infrastruk­tur und die damit verbundene­n Arbeitspla­tzverluste in der Hauswebere­i. Dennoch sei das schöne Myhl Heimat, sei Gemeinscha­ft, in der man sich wohl fühlt, und das sei ein „großer Schatz“.

Den stärksten Beifall unter den zahlreiche­n Programmpu­nkten am Sonntag erhielt die Grundschul­e mit ihrem eigens für das Jubiläum von der Lehrer-Familie Welters getexteten und komponiert­en Lieds „Hier bei uns in Myhl“.

 ?? RP-FOTO: JÜRGEN LAASER ?? Der Myhler Kirchencho­r und der Musikverei­n eröffneten gemeinsam den Festakt zum 750. Ortsjubilä­um.
RP-FOTO: JÜRGEN LAASER Der Myhler Kirchencho­r und der Musikverei­n eröffneten gemeinsam den Festakt zum 750. Ortsjubilä­um.

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