Baldiger Baustart für Landstraße 354
Für den Tagebau Garzweiler II stehen auf dem Erkelenzer Stadtgebiet Straßenbauarbeiten an. Die L 354 wird in einem ersten Abschnitt neu gebaut. Die L 277 wird zwischen Keyenberg (alt) und Lützerath (alt) ab November abgerissen.
KEYENBERG/VENRATH Der tagebaubedingte Neubau der Landstraße 354 zwischen Wanlo und Venrath startet in diesem Monat, während der Rückbau der Landstraße 227 zwischen Keyenberg (alt) und Lützerath (alt) im November beginnt. Das teilte die Stadt Erkelenz am Montag mit, wies aber darauf
hin, dass auf eine sich möglicherweise noch ändernde Braunkohlenplanung trotzdem weiterhin reagiert werden kann.
„Der rund zweieinhalb Kilometer lange Abschnitt wird zweispurig mit einem parallel geführten Radund Wirtschaftsweg ausgebaut“, erklärte Technischer Beigeordneter Ansgar Lurweg in einer Pressemitteilung. Rodungen, archäologische Untersuchungen und
vorbereitende Arbeiten waren in diesem Jahr bereits angelaufen, wogegen im Mai bei Wanlo protestiert worden war.
„Begonnen wird in der Niersaue mit Gründungsarbeiten für den Bau der Brücke über die Niers und der Straße. Erd-, Straßen- und Entwässerungsarbeiten im gesamten Trassenbereich des ersten Bauabschnitts und der Bau der Brücke schließen sich an.“Die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt zwischen der Kreisstraße 19 bei Kuckum und Venrath bis zur Landstraße 354 bei Kaulhausen werden laut Lurweg frühestens im Jahr 2021 beginnen: „Damit bietet sich ein ausreichender zeitlicher Spielraum, um die Planung an die gegebenenfalls geänderte Braunkohlenplanung anzupassen. Konkrete Änderungen, die sich aus der Verkleinerung des Abbaugebietes im Sinne der 2016 getroffenen Leitentscheidung und aus der Umsetzung der Ergebnisse der ,Kohlekommission’ ergeben, werden in den nächsten Monaten erwartet.“
Ab November soll die Landstraße 277 im Teilabschnitt zwischen Keyenberg (alt) und Lützerath (alt) endgültig gesperrt und für den Tagebau Garzweiler II abgerissen werden. Bereits zum 1. Februdie ar hatte Landstraße zwischen Keyenberg (alt) und Immerath (alt) die Eigenschaft einer öffentlichen Straße verloren, erinnerte Lurweg. Straßenbaulast und Verkehrssicherungspflicht seien zu diesem Zeitpunkt auf RWE Power übergegangen: „RWE Power hatte die L 277 (alt) seitdem als Werkstraße (Privatstraße) genutzt, auf der öffentlicher Verkehr geduldet wurde.“
Nach dem Abriss des Teilstücks zwischen Keyenberg (alt) und Lützerath (alt) werde die Zufahrt dorthin weiterhin von Süden aus Richtung Jackerath über die L 277 möglich sein, heißt es vonseiten der Stadtverwaltung. Für den innerörtlichen und nicht autobahnfähigen Verkehr zwischen Keyenberg (alt) und Holzweiler könne die Landstraße 12 genutzt werden. Ansonsten gelte die das Autobahnnetz von 61, 46 und 44 als Umleitung für Nord-Süd-Verkehre.