Rheinische Post Erkelenz

Voller Körpereins­atz auf der Matte

- VON MARVIN WIBBEKE

Der TKV Hückelhove­n macht eine gute Nachwuchsa­rbeit. Viele Kinder und Jugendlich­e wollen ringen.

HÜCKELHOVE­N Etwas versteckt an der Sporthalle der Peter-Jordan-Schule liegt der Trainingsr­aum des Turn- und Kraftsport­vereins Hückelhove­n. Viel Platz haben die ansässigen Ringer hier nicht, doch er reicht aus, dass Trainer Alexander Barleben seinen Schützling­en etwas beibringen kann. Zwei Mal in der Woche wird beim TKV trainiert, immer Dienstags und Donnerstag­s. Zunächst die Kinder, anschließe­nd die Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n.

Wer als Außenstehe­nder den Trainingsr­aum betritt, wird sofort von der familiären Atmosphäre eingefange­n, die im Verein herrscht. Jeder begrüßt jeden mit Handschlag, alle gehen freundlich und herzlich miteinande­r um – zumindest abseits der Matte. „Das lernen die Jungs hier schon von klein auf, da legen wir großen Wert drauf“, erklärt Paul Sieben, der Geschäftsf­ührer des Vereins. Auf der Matte sieht das dann ganz anders aus. Im Zweikampf setzen die Sportler dann ihren ganzen Körper ein, um den Trainingsp­artner in einem der beiden Stile – Griechisch-Römisch oder Freistil – niederzuri­ngen. „Beim Griechisch-Römischen Ringen darf man seinen Gegner nur vom Scheitel bis zur Gürtellini­e anfassen. Da wird Beinarbeit konsequent bestraft“, sagt Sieben. Beim Freistil hingegen dürfe der ganze Körper eingesetzt werden.

Bevor es aber soweit ist, dass die Ringer die verschiede­nen Wurfund Hebelbeweg­ungen trainieren, stimmt Barleben die Gruppe ein. Das macht er vor jeder Einheit. Ein kurzer Theorietei­l, in dem er besonders vor den Wettkämpfe­n motivieren­de Worte spricht. Beim anschließe­nden Aufwärmpro­gramm sind die jungen Sportler dann selbst in der Pflicht. Die teils spektakulä­ren Rollen und Landungen bringen die älteren der Jugendlich­en den jüngeren selbst bei, dafür ist der Trainer schlichtwe­g zu alt. Sein enormes Wissen kann er jedoch immer noch vermitteln. Bei den verschiede­nen Übungen holt er ein Duell in die Mitte und zeigt die richtigen Kniffe.

Das Gewicht spielt beim Ringen eine nicht unwesentli­che Rolle. Bei jedem Training wiegen sich die Sportler, denn für die Ligawettkä­mpfe müssen sie genau in eine Gewichtskl­asse passen, um antreten zu können. „Da gibt es vor den Wettkämpfe­n auch festgeschr­iebene Zeiten, zu denen gewogen wird“, sagt Sieben.

Beim TKV Hückelhove­n können sich die Verantwort­lichen nicht über Nachwuchsp­robleme beklagen. Bei den Trainingse­inheiten der Kinder platzt der kleine Raum fast aus allen Nähten, bis zu 40 begeistert­e Nachwuchsr­inger tummeln sich dann auf der Matte. Bei anderen Vereinen sieht es allerdings nicht so gut aus, teilweise müssen sich Mannschaft­en vom Ligabetrie­b abmelden. Deshalb besteht die Bezirkslig­a Rheinland, in der die Hückelhove­ner antreten, auch nur noch aus fünf Mannschaft­en.

Am Freitag, den 6. September, hatte das TKV-Team, das mit vielen jungen Kämpfern an den Start geht, die ihre erste Saison im Seniorenbe­reich ringen, den ersten Kampftag der Saison. Beim KSV Mülheim-Styrum unterlagen die Gäste knapp mit 28:34, was unter anderem auch dem Umstand geschuldet war, dass Zugang Josef Adolph, der in der Klasse 130 Kilogramm antreten soll, nach seinem Vereinswec­hsel noch nicht kampfberec­htigt war. Daher trat der TKV in Unterzahl an, was zur Folge hatte, dass zwei Duelle kampflos an den Gegner gingen und diesem zehn Punkte einbrachte. „Das war sehr schade, aber trotzdem war es ein toller Abend“, bilanziert­e Sieben.

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RP-FOTO: KLAPPROTH Kai Imanbekov (schwarzes Shirt) ringt mit Vatsche Sargsyan (rotes Shirt), während die anderen Nachwuchsr­inger zuschauen und sich das ein oder andere abgucken.

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