Rheinische Post Erkelenz

Zakaria ist bereit für das Derby

Borussias Mittelfeld­spieler erzielte beim 4:0 der Schweiz gegen Gibraltar seine drittes Tor für die Schweizer „Nati“.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Wenn Denis Zakaria über seine Schwächen spricht, dann kommt auch die Disziplin Kopfball vor. Borussias Schweizer ist zwar 191 Zentimeter lang, doch so richtig gut klappte es bislang nicht in der Luft. Zakaria, 22, gehört aber zu den Spielern, die ständig an sich arbeiten. Zuletzt stand nach den Trainingse­inheiten Borussias öfter die Situation Flanke, Kopfball auf dem Lehrplan, und Zakaria war einer der Verwerter. Nun trug die Arbeit zählbare Früchte: Im EM-Qualifikat­ionsspiel der Schweiz gegen Gibraltar erzielte er per Kopf das 1:0.

Dass es eine Gladbach-affine Co-Produktion war, sei am Rande erwähnt. Denn die Ecke, die Zakaria vor dem etwas unglücklic­h agierenden gegnerisch­en Torwart mit der Stirn ins Tor wuchtete, hatte der Ex-Gladbacher Granit Xhaka getreten. 4:0 stand es am Ende, Zakarias Tor war der Dosenöffne­r für die Schweiz, die nicht nur mit vier Borussen startete (neben Zakaria Yann Sommer, Nico Elvedi und Breel Embolo), sondern mit ihren 39 Torschüsse­n auch einen Rekord aufstellte. So viele Torschüsse gab es in der EM-Qualifikat­ion noch nie von einem Team in einem Spiel.

Zuvor hatten die Eidgenosse­n 1:1 in Irland gespielt. Auch in der Entstehung des Treffers war Zakaria involviert. Es war ein hübscher Spielzug aus der Tiefe, in den neben „Zak“ sein Mit-Sechser Xhaka und Embolo einbezogen waren, bevor Fabian Schär zum 1:0 abschloss. Tiki Taka wie beim FC Barcelona.

Die Katalanen sind für Zakaria seit Kindheitst­agen im Übrigen der Traumklub, das verriet er nun dem „Tages Anzeiger“aus Zürich. Und, dass es 2017 sein „Feeling“war, das ihn pro Gladbach entscheide­n ließ, wohin er dann von den Young Boys Bern wechselte. Eine Alternativ­e wäre RB Leipzig gewesen - dann hätte Zakaria womöglich zuletzt für die Sachsen im Borussia-Park gespielt.

Doch er ist Borusse und entwickelt sich am Niederrhei­n sehr gut. Zakaria ist Stammkraft beim neuen Gladbacher Trainer Marco Rose und seit der WM auch heim Schweizer Nationaltr­ainer Vladimir Petkovic. Im Klub wechselt er derzeit zwischen Single-Sechs und Doppelsech­s, in der „Nati“sind er und Granit Xhaka für das zentrale defensive Mittelfeld verantwort­lich.

Gegen Gibraltar schoss Zakaria sein drittes Tor für die Schweiz. Vorher hatte er im September 2018 gegen Island und im März in Georgien getroffen. Sein Treffer gibt Zakaria ein gutes Gefühl. Das kann er gebrauchen, schließlic­h spielt Gladbach am Samstag beim 1. FC Köln. Zakaria ist offenbar bereit für das Derby. Zweimal schon waren Schweizer die Torhelden im rheinische­n Duell: 2015 war es Granit Xhaka, der das 1:0-Siegtor erzielte, 2017 Nico Elvedi.

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FOTO: DPA Denis Zakaria jubelt mit Breel Embolo, hier in Georgien.

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