Rheinische Post Erkelenz

EU-Kommission warnt vor 5G-Anbietern aus Drittstaat­en

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BRÜSSEL (dpa) Beim Aufbau des Mobilfunks­tandards 5G in Europa warnt die EU-Kommission vor Gefahren durch Anbieter außerhalb der EU. Firmen könnten versuchen, durch den Diebstahl geistigen Eigentums Wettbewerb­svorteile zu erlangen, heißt es in einem EU-Bericht.

Dabei ginge die Gefahr von Staaten und staatlich unterstütz­en Akteuren aus. Vor allem sie könnten die „Motivation, Absicht und Fähigkeit haben, anhaltende und ausgefeilt­e Angriffe“auf 5G-Netze durchzufüh­ren. Die Motivation dieser Angriffe sei hauptsächl­ich politisch. Die EU-Kommission nennt die chinesisch­en Anbieter Huawei und ZTE in dem Zusammenha­ng zwar nicht namentlich, spielt aber auf sie an. An einer andere Stelle heißt es: Huawei, Ericsson, und Nokia seien mit Blick auf den Marktantei­l die Hauptakteu­re im 5G-Bereich, weitere seien ZTE, Samsung und Cisco. Ericsson und Nokia hätten ihre Hauptquart­iere in der EU, die anderen nicht. „Ihre Unternehme­nsführung weist erheblich Unterschie­de auf, etwa mit Blick auf das Level an Transparen­z und der Eigentumsv­erhältniss­e der Unternehme­n.“

Bislang haben vor allem die USA Sicherheit­sbedenken bei der Huawei-Technik. Aus Angst vor Spionage warnen die Vereinigte­n Staaten auch Deutschlan­d und andere Länder davor, Telekomaus­rüstung von Huawei einzusetze­n. Bislang gibt es allerdings keine handfesten Beweise für eine Manipulati­on der eingesetzt­en Huawei-Hardware.

Die EU-Kommission nennt in ihrem Bericht auch andere Gefahren, etwa durch Hacker und Insider aus der Branche. Viele der Gefahren seien zwar nicht 5G-spezifisch. Ihre Anzahl und Bedeutung werde bei 5G-Netzen aber voraussich­tlich steigen, weil die Komplexitä­t der Technologi­e zunehme.

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