Strenge Wurst-Kontrollen im Kreisgebiet
Der hessische Wursthersteller Wilke, dessen Waren mit Todesfällen in Verbindung gebracht werden, hat auch zwei Großhändler im Kreis Heinsberg beliefert. Das Kreisveterinäramt überwacht den Produktrückruf. Krankheitsfälle wurden bisher nicht bekannt.
KREIS HEINSBERG Die Mitarbeiter des Veterinäramtes des Kreises Heinsberg haben derzeit alle Hände voll zu tun. Das Ausmaß des weltweiten Produktrückrufs für möglicherweise mit Listerien-Keimen belastetet Wurstwaren der Firma Wilke ist größer als angenommen. Auch im Kreis Heinsberg wurden zwei Großhändler mit den Produkten des hessischen Wurstherstellers beliefert. Das bestätigt Kreispressesprecher Ulrich Hollwitz. Anlass zur Sorge besteht nach seinen Angaben allerdings nicht. Die Mitarbeiter des Veterinäramtes des Kreises Heinsberg arbeiten seit vergangenem Freitag (4. Oktober) mit Hochdruck daran, betroffene Betriebe zu kontaktieren und den Rückruf der Wilke-Produkte schleunigst umzusetzen.
In fast allen Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des NRW-Verbraucherschutzministeriums Unternehmen bekannt, die Produkte des Herstellers Wilke bezogen haben. Die Wurst ist möglicherweise mit Listerien-Keimen belastet. Senioren und Schwangere sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem als besonders anfällig für eine – womöglich tödliche – Erkrankung nach Konsum von Listerien-Keimen. Das Landesamt für Verbraucherschutz (LANUV ) teilte mit, dass die örtlichen Veterinärund Verbraucherschutzämter die betroffenen Betriebe kontaktiert haben und nun den Produktrückruf streng überwachen. So geschieht es zurzeit auch im Kreis Heinsberg. Wie Kreissprecher Hollwitz berichtet, zeigen sich die betroffenen Betriebe im Kreis Heinsberg sehr kooperativ und hätten ein hohes Eigeninteresse daran, die betroffenen Waren unverzüglich aus dem Sortiment zu nehmen. Nach seinem Kenntnisstand sollen die Kunden komplett entschädigt werden, „es gibt hier keinerlei Interesse, die Ware weiterhin im Laden zu haben“, sagt Hollwitz. Was mit der aussortierten Ware geschieht, steht noch nicht abschließend fest. Üblicherweise würden Produkte in solchen Fällen verbrannt, erklärt Hollwitz, „unschädlich vernichtet“, wie es in der Behördensprache heißt.
Über die beiden Großhändler im Kreis Heinsberg und möglicherweise auch über weitere Händler aus benachbarten Kreisen seien Wilke-Produkte an mehrere Kunden geliefert worden. Eine Zahl nennt Ulrich Hollwitz nicht. Seit vergangenem Freitag (4. Oktober) seien die Mitarbeiter des Heinsberger Kreisveterinäramtes
intensiv damit beschäftigt, Kunden der Großhändler zu kontaktieren, um Wilke-Produkte aus dem Verkehr zu ziehen. Die Namenslisten haben die Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes von den beiden betroffenen Großhändlern. „Es wird sehr viel telefoniert, kontrolliert, und es werden auch Stichproben genommen“, erklärt Ulrich Hollwitz. Wie lange die Begleitung der Rückrufaktion im Kreis Heinsberg noch dauern wird, ist nicht bekannt.
Bislang werden die Waren der Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH bundesweit mit zwei Todesfällen und 37 Krankheitsfällen in Verbindung gebracht. „Wir haben hier im Kreis Heinsberg keinen einzigen Krankheitsfall“, sagt Kreispressesprecher Hollwitz. Definitiv ausschließen, dass die Wilke-Ware auch an Kantinen, Altenheime oder Krankenhäuser im Kreis Heinsberg geliefert worden ist, kann er nicht. Allerdings sei die Lieferkette für die Mitarbeiter des Heinsberger Kreisveterinäramtes komplett nachvollziehbar, und die Kontrollen liefen auf Hochtouren.