Scheinheiligkeit
Hambacher Forst
Zu „Schon Rot-Grün wollte Hambach räumen“(RP vom 26. September): Der Artikel ist ein weiterer eindeutiger Beweis für die Scheinheiligkeit der Opposition im Düsseldorfer Landtag. Wir erinnern uns: Bereits im Jahr 2013 verlangte eine Landesbehörde die Entfernung von Baumhäusern im Hambacher Forst. Hält man uns Bürger eigentlich für blöde? Das jetzige Kapitel um ein Gutachten, dass Innenminister Herbert Reul (CDU) in Auftrag gab, ist eine andere Geschichte. Man muss sie aber im Kontext mit der beschriebenen Vorgeschichte zum Hambacher Forst sehen. durch die Politik, die sich mit der Gewährung immer neuer Rechte und Anrechte auch bei dem Wahlvolk beliebt machen wollte, voran getrieben worden. Dazu kommt eine gewisse Schwäche der demokratischen Gesellschaftsform, dass sie die allgemein verbindlichen Normen so offen formuliert, dass sie nur mit einer erfolgreichen individuellen Gewissensbildung nicht zu dem führt, was wir heute in den sozialen (manchmal besser: asozialen) Medien erleben: ungebremste verbale Entgleisungen. Dass jeder seine Meinung frei äußern darf, ist ein hoch zu schätzender Gewinn unserer Gesellschaftsform, aber ohne in der Kindheit und Jugend die nötigen Leitlinien für ein Ausleben dieser Freiheit in Kantscher Form aufgenommen zu heben, wird diese Freiheit zur Last. Bleiben Sie an diesem interessanten und wichtigen Thema dran! nichts Besonderes. Sicherlich stellt sich die Situation für den ein oder anderen etwas anders dar. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Aber warum ändern wir es nicht? Weil es zu viele Handlanger des Systems gibt, die selber persönlich davon profitieren, und sich willfährig diesem System zur Verfügung stellen. Jedes Herrschaftssystem funktioniert im Grunde nach den gleichen Regeln. Es liegt mir fern, dieses Herrschaftssystem zu kritisieren. Ich beschreibe nur, wie ich es seit 1980 wahrnehme – völlig ohne Wertung. sich kaum jemand Gedanken. Dabei berichtete die RP ausführlich über die Schieflage des Thomas Cook Konzerns und die Besonderheit der Condor. Im Wirtschaftsteil nämlich, den Urlauber (leider) meistens nicht lesen. Wer würde einen Handwerker beauftragen und die Arbeit im voraus bezahlen, wenn über ihm Pleitegerüchte schweben? Niemand! Aber bei Urlaubsreisen fehlen häufig die nötige Umsicht und Vorsicht. den Rest von 80 Prozent kassieren. Die Hoteliers warten in der Regel vier bis acht Wochen nach Abreise der Gäste auf die Bezahlung gebuchten Reise. Erkennbar ist, dass sich die Reiseveranstalter auf Kosten der Hoteliers und der Gäste in einer Art finanzieren, die einmalig auf dem Markt ist. Die RP hat über die Zahl der Geschädigten berichtet. Die Ursachen der Pleiten und die Millionenprobleme der Hoteliers wurden nicht behandelt. Bitte focussieren Sie sich auch auf die Geldpolitik der Veranstalter. Nur ein Wirtschaftsmathematiker kann errechnen, was die betroffenen Reiseveranstalter an Milliardenmitteln risikolos gebunkert haben. Wo sind denn die Milliarden Euro der Gäste geblieben? 25. September): Peter Wohlleben mag zwar Experte sein für das geheime Gefühlsleben der Bäume. Einige seiner Aussagen in dem Interview sollten aber aus der nüchternen Sicht von Physik und Chemie nicht unkommentiert bleiben. So trägt ein sich selbst überlassener Wald nicht dauerhaft zum Abbau des Kohlenstoffdioxid (CO2) bei. Denn was zu Lebzeiten eines Baumes durch Photosynthese an Kohlendioxid umgewandelt und im Holz gebunden wurde, wird nach Absterben des selbigen in unseren Breiten durch Fäulnis und Verrottung wieder freigesetzt. Nur mit der Entnahme des Holzes aus dem Wald durch forstwirtschaftliche Nutzung wird dieser Kreislauf unterbrochen. Denn wenn der Baum zu Brettern, Balken, Leimholz, Parkett, Paletten, Spanplatten oder sonst wie verarbeitet wurde, bleibt der Kohlenstoff im Holz fixiert. Damit unterbleibt der Eintrag des entsprechenden Äquivalents an CO2 in die Atmosphäre. So erweisen sich gerade die geschmähten „Holzplantagen“als CO2-Senken. Das Gebot der Stunde heißt somit mehr und nicht weniger forstwirtschaftliche Nutzung, verbunden mit Aufforstung.