Patschel-Schau mit Werken von Nik Ebert in Brüggen
BRÜGGEN/ RHEYDT (busch-, dr) In der Rheinischen Post am Niederrhein gehören die Abenteuer des Fischotters Patschel fest zum Wochenende: Gezeichnet von dem in Rheydt lebenden Karikaturisten Nik Ebert analysiert Patschel mit seinen tierischen Freunden das, was sein persönliches Biotop und oft auch die ganze Welt bewegt. Ein Lächeln des Betrachters ist ihm stets sicher.
So erfahren wir, dass Patschel mit Fischstäbchen, die ihn im Comic unter Wasser umkreisen, noch nie etwas anfangen konnte. Spinnen werden in Eberts Cartoons zu Netzaktivisten. Greta Thunberg schippert als einsame Ameise, aus der Ferne von ihrer Population, aus der Nähe von Patschel beobachtet, auf einem Blatt über den großen Teich. Der Otter bekommt aber auch schon mal das Angebot, in einer großen Koalition mit der Ente für den Biotop-Vorsitz zu kandidieren.
Fast wie im richtigen Leben. Und immer schimmert auch bei diesen munteren Comics durch, dass Nik Ebert vor allem für seine spitze Feder bei politischen Karikaturen bekannt ist – täglich auf Seite 2 im Hauptteil der RP, samstags auch in der Mönchengladbacher Lokalausgabe.
„Patschel“heißt auch ein vor 70 Jahren erschienener Roman des Lehrers Heinrich Malzkorn. In dem spielt ein Otterweibchen die Hauptrolle, mit teils tragischen Elementen. Brüggen im Kreis Viersen hat aus diesem Anlass ein Patschel-Jahr mit vielen Veranstaltungen ausgerufen. Eine davon ist eine Doppel-Ausstellung mit Dutzenden Werken von Nik Ebert, die am Freitag in Burg Brüggen eröffnet wurde und noch bis 20. Dezember läuft. „Malzkorns Patschel wäre wohl ohne die Cartoons nicht so gut in Erinnerung geblieben“, betont der Karikaturist. Allerdings ist sein Otter männlich und erlebt Humorvolles, nicht Trauriges. „Patschel – Geschichten aus dem Biotop“ist der Titel dieses Teils der Ausstellung ( Burgwall 4, 41379 Brüggen, Oktober Di.-Fr. 10-16, Sa. 10-14, So. 10-16 Uhr; November und Dezember Di.-Fr. 10-14, So. 10-14 Uhr, Eintritt kostenfrei). Wer sich dem Fischotter biologisch-wissenschaftlich nähern will, hat dazu im Museum (Eintritt 3 Euro, Kinder 2 Euro) bei der Schau „Lutra lutra, der Fischotter“die Gelegenheit. Zusammengestellt hat sie Wolfgang Gettmann, früher Direktor des Aquazoos in Düsseldorf und bekannt geworden wegen seines langjährigen tierischen Begleiters, eines Fischotters namens Nemo. Der Besucher erfährt dort zum Beispiel, dass bis in die 1920er Jahre Otter-Rezepte in deutschen Kochbüchern selbstverständlich waren, auch sein Fell beliebt und der Fischotter nahezu ausgerottet war. Inzwischen ist er zurück und steht unter Naturschutz.