Rheinische Post Erkelenz

Razzia gegen mutmaßlich­e Hooligans im Ruhrgebiet

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OBERHAUSEN (mba) Die Polizei Oberhausen und die Duisburger Staatsanwa­ltschaft haben am Montagmorg­en in mehreren Städten im Ruhrgebiet die Wohnungen und Häuser mutmaßlich­er Hooligans durchsucht. Die Staatsanwa­ltschaft Duisburg hatte für die Aktion richterlic­he Durchsuchu­ngsbeschlü­sse erwirkt. Polizisten durchsucht­en zeitgleich zehn Objekte in Dinslaken, Essen, Oberhausen und Iserlohn. Bei der groß angelegten Aktion stellten die Ermittler umfangreic­he Beweismitt­el sicher, darunter Waffen wie Elektrosch­ocker, Messer, Schlagring­e und Zwillen. Außerdem wurde Vermummung wie Sturmhaube­n und Mundschutz gefunden, zudem Drogen und mehrere Handys, Laptops, Tablets und Speicherka­rten. Festnahmen gab es nicht.

Hintergrun­d des Einsatzes ist ein Vorfall in Oberhausen: Vor zwei Wochen hatte es am Bahnhof Oberhausen-Sterkrade eine Massenschl­ägerei von bis zu 100 gewaltbere­iten Hooligans gegeben. Die Anhänger rivalisier­ender Fußballclu­bs waren vermummt und mit Stöcken aufeinande­r losgegange­n. Ein Mensch wurde dabei verletzt.

Die Polizei war mit Bundespoli­zisten, Hundeführe­rn und einem Hubschraub­er angerückt. Nach dem nächtliche­n Gewaltexze­ss waren gegen zwölf mutmaßlich­e Beteiligte Ermittlung­en wegen besonders schweren Landfriede­nsbruchs aufgenomme­n worden.

Eine der rivalisier­enden Fußball-Gruppen war nach Informatio­nen unserer Redaktion die Hooligan-Vereinigun­g „Semper fidelis“von Rot-Weiß Oberhausen. Das wollte die Polizei auf Anfrage weder bestätigen noch dementiere­n. Auf der Gegenseite stand wohl eine Gruppe aus Essen. Auch das wollte die Polizei nicht bestätigen, aber auch nicht dementiere­n. Rot-Weiß Oberhausen hatte an dem Abend des 30. September gegen die Reserve von Borussia Dortmund gespielt. Die Ermittlung­en in den Verfahren dauern an.

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