Rheinische Post Erkelenz

US-Streitkräf­te fahren durch Gladbach

Die Ayrshire-Barracks an der Gladbacher Straße sind ein wichtiger Drehpunkt für das US-amerikanis­che Militär, das derzeit 4000 Soldaten nach Osteuropa verlegt. Dabei handelt es sich um einen geplanten Austausch von Soldaten.

- VON ANDREAS GRUHN

RHEINDAHLE­N Mönchengla­dbach ist in diesen Tagen Schauplatz größerer Truppenbew­egungen der US-Streitkräf­te. Derzeit erreicht jede Nacht ein Konvoi mit mehreren Dutzend Militärfah­rzeugen und rund 150 Soldaten die Ayrshire-Barracks im Südpark an der Gladbacher Straße, während gleichzeit­ig ein Konvoi den britischen Militärstü­tzpunkt wieder verlässt. Grund ist die Verlegung einer Brigade mit rund 4000 Soldaten aus den USA vor allem zu Militärstü­tzpunkten nach Polen. Gleichzeit­ig verlässt dort eine Brigade wieder Europa Richtung USA. „Alle neun Monate rotieren die US-Streitkräf­te in Osteuropa planmäßig“, sagte Jeremy W. Bunkley, Erster Sergeant und zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t der US-Streitkräf­te in Deutschlan­d.

Ziel der US-amerikanis­chen Soldaten ist die US-Operation „Atlantic Resolve“, die Stabilität in den osteuropäi­schen Nato-Staaten sichern soll. Seit April 2014 läuft dieser Einsatz, bei dem es unter anderem um Ausbildung und Sicherheit­skooperati­on mit Nato-Partnern in Ost-Europa geht, wie das Landeskomm­ando der Bundeswehr in NRW mitteilte.

Die US-Streitkräf­te, die in diesen Tagen Mönchengla­dbach mit den Straßenfah­rzeugen passieren, sind per Schiffe aus den USA in den Seehafen Vlissingen (Niederland­e) verlegt worden. Seit Ende vergangene­r Woche läuft von dort der „motorisier­te Marsch“, wie es korrekt heißt, über verschiede­ne Zwischenst­opps in Deutschlan­d nach Polen. Die Konvois der US-Armee sind ausschließ­lich nachts auf den Autobahnen unterwegs Richtung Osten. „Wir wollen den Verkehr in Deutschlan­d so wenig wie möglich stören“, sagt Jeremy Bunkley. Dabei handelt es sich vor allem um geländegän­gige Fahrzeuge (so genannte Humvees), Lastwagen und Begleitfah­rzeuge. Insgesamt handelt es sich um 570 Fahrzeuge, die vor allem über Mönchengla­dbach und die Bundeswehr-Kaserne Augustdorf bei Bielefeld Richtung Osteuropa fahren. Kettenfahr­zeuge werden ausschließ­lich über die Schiene transporti­ert.

An diesem Dienstag sind auf dem Areal der Ayrshire-Barracks viele amerikanis­che Soldaten und Soldatinne­n unterwegs. Sie kontrollie­ren und betanken Fahrzeuge wie Lastwagen, versorgen sich mit Lebensmitt­eln, ruhen sich aus, schlafen. In diesem Transport spielt der Stopp in Mönchengla­dbach eine wichtige Rolle. „Wir warten hier unsere Fahrzeuge, und die Soldaten können pausieren für den weiteren Konvoi durch Deutschlan­d“, sagt Captain Jacob Rafidi, Kommandant von rund 150 Soldaten, die am Dienstag in Mönchengla­dbach in den Ayrshire-Barracks zu Gast waren. „In den vergangene­n Monaten haben wir im National Training Center Fort Irwin in Kalifornie­n für unseren Einsatz und für unseren Transport trainiert.“Ursprüngli­ch stationier­t sind die US-Streitkräf­te in Fort Hood in Texas. Die meisten haben nicht viel Aufenthalt in Mönchengla­dbach, sie fahren gleich in der Nacht darauf weiter. Einige wenige, die schon seit einigen Tagen in Mönchengla­dbach sind, haben sich in der Innenstadt umgesehen. „Shopping“, sagt einer von ihnen. „Very nice“, sehr nett also.

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FOTO: ANDREAS GRUHN US-Streitkräf­te / Soldaten in Mönchengla­dbach in den Ayrshire Barracks, hier Captain Jacob Rafidi (links im Bild).

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