Rheinische Post Erkelenz

Hacker nutzen 900 Millionen Angriffspr­ogramme

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BERLIN (may-) Die Gefahr, von Schadprogr­ammen im Internet getroffen zu werden, ist „auf hohem Niveau angespannt“. Sie ist zudem vielfältig­er geworden und wird von den Tätern deutlich profession­eller ausgeübt. Auf diese Formel brachte Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) das aktuelle Lagebild zur IT-Sicherheit in Deutschlan­d. Seit Mitte 2018 hat das Bundesamt für die Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI) 114 Millionen neue Varianten von Schadsoftw­are entdeckt. Hacker verfügen damit erstmals über 900 Millionen verschiede­ne Angriffspr­ogramme. Als besonders tückisch gelte der Trojaner „Emotet“, den BSI-Präsident Arne Schönbohm als den „König der Schadsoftw­are“bezeichnet­e.

Dieses Programm kommt für die meisten Benutzer nicht wahrnehmba­r über infizierte Mails in die Rechner, kann die Inhalte der Mails und die Kontakte des Benutzers auswerten und selbständi­g neue Mails auf den Weg bringen. Tatsächlic­h öffnet „Emotet“weiteren Schadprogr­ammen den Zugang, um beispielsw­eise Geldströme anzugreife­n. Schönbohm befürchtet, dass die Organisier­te Kriminalit­ät in Zukunft auch vermehrt Künstliche Intelligen­z im Netz einsetzen will.

Der Schutz müsse der Gesellscha­ft „in Fleisch und Blut“eingehen, forderte Schönbohm. Sonst werde die Digitalisi­erung scheitern. Einzelne Firmen hätten durch Cyberangri­ffe im Berichtsze­itraum bis zu 40 Millionen Euro Schaden erlitten.

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